2 Minuten Lesedauer
velobiz.de Magazin 3-16 Zubehör, Accessoires und Bikewear
i

velobiz.de Magazin 3-16 Zubehör, Accessoires und Bikewear

Lohnt sich der Kampf?

Der Markt für Zubehör, Accessoires und Bikewear ist für den stationären Fahrradhandel kein Zuckerschlecken. Als Beweis dafür mögen die jüngsten Zahlen des Instituts für Handelsforschung dienen, die für den Zeitraum zwischen 2005 und 2015 eine mehr als Verzehnfachungen des Umsatzes von Online-Anbietern mit den oben genannten Produktsegmenten ausweisen.

Nachdem der Zubehörmarkt in diesem Zeitraum insgesamt nicht im selben Maß gewachsen sein dürfte, ist klar, dass dieses Wachstum zu Lasten anderer Marktteilnehmer gegangen ist. Und es braucht wenig Fantasie, um hier vor allem den stationären Fachhandel als hauptsächlichen Leidtragenden zu identifizieren.
Die Folgen dieser Entwicklung werden im Fachhandel immer deutlicher sichtbar. Händler berichten etwa von einer spürbar geringeren Kundenfrequenz im Laden. Zwar stimmt dank insgesamt gestiegener Umsätze mit E-Bikes und anderen hochpreisigen Fahrradtypen meist noch die Kasse, aber dieser Umsatz wird mit weniger Kunden erzielt. Situationen, in denen der Laden „rappelvoll ist“, wie es zum Beispiel Fahrradhändler Stefan Hübner in dieser Ausgabe von velobiz.de Magazin beschreibt, sind im Fahrradhandel in Deutschland vielerorts selten geworden.
Eine weitere Auswirkung dieser Entwicklung ist, dass einige Produktgruppen in vielen Läden schlicht nicht mehr angeboten werden. Klar büßt dadurch der Fachhandel einen Teil seiner Sortimentskompetenz ein. Wer darüber aber mahnend den Finger hebt, mag bitte auch bedenken, dass Fahrradhändler genauso auch ihre Preiswürdigkeit wahren müssen. Und wenn manche Produkte nur noch zu (vermeintlichen) Apothekenpreisen angeboten werden können, ist die Entscheidung, solche Produkte aus dem Sortiment zu werfen, durchaus nachvollziehbar. Ganz abgesehen von der inzwischen eigentlich unlösbaren Aufgabe, in bestimmten Segmenten das ausufernde Marktangebot auch nur ansatzweise vollständig abzubilden.
Die Verantwortung für einen gesunden Zubehörmarkt im stationären Handel tragen somit nicht zuletzt auch die Anbieter und Hersteller dieser Produkte. Natürlich lassen sich bestimmte Entwicklungen im Konsumverhalten nicht so einfach umkehren. Und auch das Kartellrecht schränkt den Handlungsrahmen in manchen Punkten deutlich ein. Wer sich deshalb aber als Anbieter zurücklehnt und sagt, er könne ja sowieso nichts an der Misere ändern, nimmt damit auch in Kauf, dass seine Produkte schon in wenigen Jahren vielleicht nur noch online zu finden sind.
Zudem gibt es durchaus einige Beispiele, die zeigen, dass es sich lohnt und durchaus von Erfolg gekrönt sein kann, wenn Fachhandel und Industrie gemeinsam um den Zubehörmarkt kämpfen.

27. Juni 2016 von Markus Fritsch
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login