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Velobiz.de Magazin 5-17 Thema Zubehör & Accessoires

Lichtblick

Wer auf der Eurobike echte Messepremieren entdecken wollte, wurde am ehesten auf den Ständen der zahlreichen Zubehör- und Accessoires-Anbieter fündig. Dort gab es etwa neue Rucksäcke zu sehen, die speziell für die rasch wachsende Zahl an E-Mountainbikern konzipiert wurden. Oder Helme, die mit drahtloser Verbindung eine Schnittstelle zu digitalem Fahrradzubehör bilden. Die Liste ließe sich noch um viele weitere spannende Eurobike-Neuheiten für die Zubehörabteilung ergänzen.

Doch manch ein Händler wird über diese eigentlich positive Nachricht eher aufstöhnen als erfreut jubeln. Jedes Mal, wenn in der Fahrradindustrie ein neuer Bike-Trend ausgerufen wird, zieht das auch eine Welle von neuen Zubehörprodukten, Accessoires und Bikewear nach sich. Zudem werden bereits etablierte Produktsegmente immer stärker differenziert. In einigen Produktkategorien hat der Kunde heute bereits die Wahl zwischen hunderten Varianten einer bestimmten Anwendung. Zählen Sie zum Beispiel mal nach, wie viele Ausprägungen von Fahrradschuhen es inzwischen gibt. Und nun multiplizieren Sie diese Zahl noch mit der Zahl der Preisklassen, Marken, Farben und Größen. Als Ergebnis kommt man schnell auf eine hohe fünfstellige Zahl, die ein Händler, der das Angebot an Radschuhen vollumfänglich darstellen wollen würde, theoretisch im Laden vorrätig haben müsste.
Selbst gut sortierten Fahrradhändlern ist es somit kaum noch möglich, ihren Kunden die gesamte Bandbreite des Zubehörangebotes im Laden zu präsentieren.
Das habe ich jüngst selbst erst erlebt, als ich bei Fahrradläden in meiner Umgebung Knieprotektoren suchte und nach dem dritten erfolglosen, stationären Anlauf dann doch bei einem Internet-Versender landete. Mich hat weder der Preis, noch die Bequemlichkeit in den Online-Handel getrieben, sondern schlicht die Alternativlosigkeit bei einem speziellen Kaufwunsch.
Apropos Bequemlichkeit: Um die passende Größe zu finden, habe ich online auch wiederum mehrere Anläufe bzw. ein paar Gänge zum DHL-Schalter benötigt. Als Kunde hätte ich deshalb viel lieber im stationären Handel gekauft, wenn ich zum Beispiel online erfahren hätte, bei welchen Händlern welche Produkte aktuell in meiner Größe vorrätig sind.
Wenn der stationäre Handel den Kampf um das wichtige Zubehörsegment nicht an die Online-Konkurrenz verlieren will, braucht es also intelligente, digitale Lösungen. Die gute Nachricht ist: An vielen Stellen im Fahrradmarkt wird an Lösungen, wie der oben beschriebenen Verfügbarkeitsanzeige stationärer Angebote, bereits gearbeitet. Diese Lösungen besitzen durchaus das Potenzial, das Pendel im Zubehörmarkt wieder zum stationären Handel zurückschwingen zu lassen. Es wäre verfrüht, wenn der stationäre Handel dieses spannende Segment schon verloren gäbe.

9. Oktober 2017 von Markus Fritsch
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