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Fat-Bikes mit Elektroantrieb sind nur eine der vielen Nischen, die KTM im neuen Modelljahr belegt.
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Ausblick auf 2015:

KTM beherrscht auch die Nische

Gut gemachte Fahrräder für den Alltag in attraktiven Preislagen sind traditionell eine der Stärken von Fahrradhersteller KTM. Darüber haben sich die Österreicher in den letzten Jahren mehr und mehr auch ein Image als Lieferant hochwertiger Rennräder und Mountainbikes erarbeitet. In beiden Beziehungen macht hier auch das Modelljahr 2015, dass KTM vor wenigen Tagen der Fachpresse vorstellte, keine Ausnahme. Die Macher von KTM beweisen mit der neuen Kollektion zudem, dass sie nicht nur Mainstream und Bikesport beherrschen, sondern darüber hinaus auch ein gutes Händchen für Nischen haben.

Fat-Bikes mit Elektroantrieb sind nur eine der vielen Nischen, die KTM im neuen Modelljahr belegt.KTM-Entwickler Thomas Pressl stellt mit dem Lontano "sein Baby" vor.Mit dem Fatrat will KTM echtes Outdoor-Feeling zu jeder Jahreszeit bieten.Fatbike mit Elektroantrieb: Zwei Trends in einem Bike beim Macina FreezeEine mutige aber spannende Entscheidung ist die Lancierung des Kinder-E-Bikes Macina Mini Me 24. ist dasDas Macina eGnition ist Bike für High-Speed-Liebhaber.Der Name Lycan steht bei KTM für Enduro-Qualitäten und jetzt auch neueste Bosch-Technik.Das Ventura Vienna kommt mit Shimano-E-Antrieb.Das Revelator Sky verspricht viel Komfort bei langen Rennradtouren.Nur das Feinste, was die Komponentenindustrie zu bieten hat, packt KTM ins Modell Myroon 29 Prestige.

Gemessen an der Zahl der belegten Bike-Segmente dürfte das Modelljahr 2015 wohl die umfangreichste Kollektion sein, die KTM jemals auf die Räder gestellt hat. Für die kommende Saison werden im KTM-Werk im oberösterreichischen Mattighofen zum Beispiel auch Fatbikes, E-Bikes für Kinder, Crosser, Hardcore-Reiseräder und Elektro-Enduros vom Band rollen. Darüber hinaus baut KTM aber auch seine Sortimentskompetenz bei klassischen E-Bikes, 29ern und Rennrädern aus. Aber der Reihe nach.

Life Lontano für die großen Abenteuer

Wenn man mit Thomas Pressl einen ausgewiesenen Fahrrad-Weltenbummler als Chef-Produktentwickler in seinen Reihen hat, dann liegt es natürlich nahe, dessen Kompetenz und Erfahrung irgendwann auch in ein waschechtes Reiserad einfließen zu lassen. Dies ist nun mit der neuen Linie Lontano der Fall, die wahlweise mit XT-Gruppe (UVP: 1899 EUR) oder Pinion-Getriebe (UVP: 3399 EUR) angeboten wird. Auf Grundlage eines pulverbeschichteten Stahlrahmens bieten hochwertige Tubus-Gepäckträger (vorne und hinten) genug Platz für das Reisegepäck. Und die Touring-Geometrie sowie ein edler Brooks Sattel sorgen dafür, dass der Komfort nicht zu kurz kommt. Scheibenbremsen mit V-Bremsen als optionalem Back-up, spezielle Reifen und die Möglichkeit für drei Flaschenhalter sollen das Life Lontano zum perfekten Reisegefährten machen.

Canic kommt quer

Bereits in den 1960er Jahren produzierte KTM Cyclo-Cross-Fahrräder und gewann mit Walter Obersberger nationale und internationale Titel. Mit der Linie Canic besinnt sich KTM nun auf diese Wurzeln. Verfügbar ist eine Carbon-Version mit Ultegra-Ausstattung, Canic CXC Disc (UVP: 2999 EUR), für wettkampforientierte Fahrer. Für sportliche Freizeitfahrer, die mit dem Crosser sicher durch die City wollen, in der Freizeit aktiv sind oder eine Alternative für den Winter suchen, hat KTM zudem die Aluminium-Version Canic CXA Disc (UVP: 1499 EUR). Diese kommt mit einer 105er Gruppe von Shimano.

Fette Neuheiten

Mit dem Fatrat (UVP: 1999 EUR) betritt KTM die Bühne der Fatbikes. Das Rad soll trotz seines Namens durch hervorragende Fahreigenschaften überzeugen. „Als würde man eine Dampfwalze erwarten, aber in einem Porsche sitzen“, heißt es bei KTM. Und das Fahrrad verbinde die positiven Eigenschaften beider Fahrzeuge: Es gebe kaum einen Untergrund oder ein Hindernis, das mit diesem Bike nicht zu meistern wäre. Ausgestattet wird die fette Ratte mit der X9-Schaltung von SRAM und innen verlegten Zügen.

Ebenfalls ziemlich fett steht auch das E-Bike Macina Freeze (UVP: 3299 EUR) auf seinen Rädern. Die Entwickler aus Mattighofen wollen mit diesem Modell alle positiven Eigenschaften des Fatrat auf ein E-Bike übertragen. Dies garantiere Fahrspaß auf jedem Untergrund und zu jeder Jahreszeit. Und wenn nötig, dann schiebt der Centermotor von Bosch fleißig mit an. Die Schaltungstechnik steuert hingegen Shimano mit der XT-Gruppe bei.

E-Bikes auch für Kinder

Die Entscheidung, ein Elektro-MTB auch für Kinder aufzulegen, ist durchaus mutig. Und gleichzeitig hochspannend. Man denke etwa an Verleihangebote in touristischen Regionen oder Mountainbike-begeisterte Familien. Das Modell Macina Mini Me 24 (UVP 1999 EUR) ist ein 24-Zoll-MTB mit XT-Gruppe von Shimano und einer Geometrie, die speziell auf Kinder zugeschnitten ist, aber nicht auf die Technologien der „großen“ Bikes verzichtet. Die spezielle Form des Unterrohrs macht zudem trotz kompakter Abmessungen eine gute Integration des Akkus möglich. Das Macina Mini Me hat innen verlegte Brems- sowie Kabelzüge für das Display. Das sorgt für einen coolen und aufgeräumten Look des Bikes, den auch die Playstation-Generation zu schätzen weiß.

Mit E-Power auf die Trails

Bereits vor vier Jahren sorgte das Entwicklerteam von KTM mit dem eGnition für Aufsehen im Fahrradmarkt. Das Modell war damals streng limitiert und weniger als 80 Stück haben das Werk in Mattighofen verlassen. 2015 kehrt das eGnition (UVP: 5199 EUR) nun ausgestattet mit einem Bosch-Centermotor als schnelles S-Pedelec zurück. 3D-Dämpferwippe aus Aluminium, 160mm Federweg und XT-Gruppe runden das Fahrvergnügen ab.

Das Macina Lycan 27 GPS+ (UVP: 3999 EUR) ist nicht nur eines der ersten KTM-Fullys mit Bosch-Antrieb, sondern auch ausgestattet mit dem brandneuen Nyon-Display von Bosch. Es versorgt den Piloten mit GPS- und Fitness-Informationen. Innen verlegte Züge unterstreichen den sauberen und modernen Look des Bikes. Perfekt abgestimmte 125mm hinterer Federweg bieten sowohl Komfort als auch besondere Fahrleistungen

KTM rollt auch mit Shimano-Motor los

Eine breite Aufstellung in der Welt der E-Bike-Antriebssysteme hat bei KTM schon fast Tradition. Insofern ist es vielleicht nicht überraschend, dass die Österreicher mit dem Modell Ventura Vienna (UVP: 2299 EUR) erstmals auch das Shimano Center System verbauen. Der Charakter des neuen Bikes wird mit einer Trekking-Rahmengeometrie agil ausgelegt, bietet aber dennoch auch hohen Alltagsnutzen. Dafür steht auch die hochwertige Ausstattung des Bikes. KTM integriert einen verstärkten Gepäckträger in den Rahmen, um Steifigkeit und Stabilität gleichermaßen zu erhöhen. Das Racktime Snap-it System verspricht einfaches Anbringen eines Korbs, einer Tasche oder eines Kindersitzes. KTM bietet zudem ein multifunktionales Ausfallende, das dem Fahrer alle Möglichkeiten bietet. Geschaltet wird beim Ventura Vienna mit der DI2-Version von Shimanos 8-Gang-Getriebenabe.

KTM bleibt stark im Sportsegment

Vor allem im Segment sportlicher Fahrradmodelle hat KTM in den letzten Jahren viel Gas gegeben. Da macht auch das Modelljahr 2015 keine Ausnahme, das bei den Österreichern vor allem mit einigen interessanten Programm-Ergänzungen aufwartet.

Wie etwa mit dem Revelator Sky (UVP: 2899 EUR), das sich als Spezialist für Ausdauerrennen und für komfortorientierte Fahrer positioniert: Höchster Komfort, ohne die Agilität aus den Augen zu verlieren, war die Maxime bei der Entwicklung dieses Gran-Fondo-Bike. Scheibenbremsen sorgen dabei für die nötige Sicherheit. Deren Aufnahme ist sowohl für alte als auch für den neuen Scheibenbrems-Standard Flat Mount geeignet, den Shimano ab 2016 einführen will. Die Sattelklemme ist in den Rahmen integriert worden und sorgt zusammen mit innen verlegten Zügen für ein schnörkelloses Aussehen. Und auch eine echte Revolution steckt in diesem Bike: Steckachsen für maximale Steifigkeit.

Als Edel-Renner für Offroad-Trails präsentiert sich hingegen das Myroon 29 Prestige (UVP: 4899 EUR), das sich laut KTM mit einem Gewicht von 8,75 kg unter den besten Hardtails der Welt einreihen soll. Der Rahmen mit dem Direct Mount Schaltwerk macht höchste Schaltleistungen möglich. Und das einfache Shimano XTR Kettenblatt vorne sorgt für geringeres Gewicht, ohne jedoch die Vielfalt an Übersetzungsmöglichkeiten einzuschränken. Der geschwungene Hinterbau garantiert eine optimale Absorption grober Schläge und kleiner Stöße. Und das neu konstruierte und verbesserte Sitzrohr maximiert den Komfort.

In eine andere, aber nicht minder edle Richtung zielt KTM hingegen mit dem Ultra Pinion 29 (UVP: 3199 EUR), das auf einem Alu-Rahmen mit sportlicher Geometrie basiert. Klassische KTM-Technologien, wie eine Postmount Disc Connection, eine getapertes Steuerrohr für hervorragende Lenkeigenschaften oder ein multifunktionales Ausfallende (für Ständer/Gepäckträger/Schutzbleche), sollen das Rad besonders wertvoll und vielseitig machen. Das Highlight ist aber die Pinion-Schaltung. Das Bike hat dafür ein speziell auf die Schaltbox zugeschnittenes Unterrohr-Design. Der Rahmen hat zudem eine Screw-On Kabelführung für eine saubere Optik.

18. Juli 2014 von Markus Fritsch

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