Umsatzsteuerstatistik 2014:
Fahrradhandel erzielt einen neuen Umsatzrekord
Im Geschäftsjahr 2014 hat der Fahrradhandel einen neuen Umsatzrekord erzielt. Erstmals wurden knapp über drei Milliarden Euro von 5415 Händlern umgesetzt. 3.000.493 Euro lautet der Wert in der Umsatzsteuerstatistik genau, was ein Wachstum innerhalb Jahresfrist um 6,5 % bedeutet. Gleichzeitig ist die Zahl der Händler einmal mehr gesunken, in diesem Jahr um 57 Händler, was einem Rückgang von 1,04 % entspricht.
Zweiklassengesellschaft im Fahrradhandel
Seit Jahren zeichnet sich ab, dass die Umsatzgrenze von 500.000 Euro einen ziemlichen Schnitt in der Fahrradhandelswelt darstellt. Die Händler über dieser Grenze profitieren offenbar besonders stark von der Entwicklung in der Branche, während Händler mit weniger Umsatz zumindest aus der Überblickssicht zu kämpfen haben.
So betrifft der Händlerschwund vor allem die kleineren Fahrradhändler mit Jahresumsätzen bis zu 500.000 Euro. Vor 10 Jahren gehörten noch 4926 Händler (von insgesamt 5873) zu dieser Umsatzklasse, im Jahr 2014 waren es noch 4175 Händler (von 5415), was einem Rückgang um 15 % entspricht. Die Gruppe der Händler mit Umsätzen über der Halbe-Million-Euro-Grenze hat im gleichen Zeitraum zahlenmäßig zugelegt. Ihre Zahl stieg innerhalb eines Jahres um knapp 8 Prozent auf 1240 Händler. In der letzten Dekade stieg ihre Zahl sogar um rund 31 %.
Ungleich verteiltes Umsatzwachstum
Sehr deutlich neigt sich die Waage auch bei der Umsatzentwicklung zu Gunsten der größeren Händler. Wie in den vergangenen Jahren konnten sie 2014 ein besonders erfolgreiches Jahr verzeichnen. Sie legten ein Umsatzwachstum um 200 Mio. Euro vor, was eine Steigerung von 9,5 % auf fast 2,3 Mrd. Euro bedeutet.
Auf der anderen Seite mussten Händler unterhalb der 500.000 Euro-Schwelle einen Umsatzrückgang hinnehmen. Mit etwas über 705 Mio. Euro Umsatz haben sie rund 2,3 % weniger erwirtschaftet als noch 2013. Vor 10 Jahren erzielte diese Händlergruppe noch 772 Mio. Euro Umsatz, allerdings mit mehr Händlern. Pro Unternehmen ist der Umsatz von 157.000 Euro in 2004 auf knapp 169.000 Euro in 2014 gestiegen, was aber nicht einmal die Inflationsrate in diesem Zeitraum ausgleicht.
Zusammenfassend können die Zahlen als ein Beleg des Strukturwandels betrachtet werden, der wohl insbesondere durch das E-Bike verstärkt wird. Als Umsatztreiber sorgt es dafür, dass die Branche insgesamt seit Jahren ein schönes Wachstum verzeichnen kann. Zugleich spielen aber noch viele weitere Faktoren wie Kundenerwartungen und Standorte eine Rolle, wenn man den schweren Stand erklären will, den kleinere Fahrradhändler haben.
Hier geht es zu früheren Berichten von velobiz.de mit weiteren Zahlreihen aus der Umsatzsteuerstatistik im Fahrradhandel: Umsatzsteuerstatistik im Fahrradhandel
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