Reaktionen auf Unfallstatistik
Presse hinterfragt die Gründe für den Anstieg der Pedelec-Unfälle
So wird der Zusammenhang mit den steigenden Pedelec-Verkaufszahlen durchaus aufgegriffen. Auch Fahrradexperten kommen zu Wort. So zitiert etwa die
„Südwest-Presse“
ADFC-Sprecherin Stephanie Krone. Sie verweist auf Studien, die besagen, dass Pedelecs nicht gefährlicher als andere Fahrräder seien. Allerdings thematisiert die Zeitung auch die Rolle der Senioren. So habe sich die Zahl der getöteten Fahrrad- und Pedelec-Fahrer ab 65 Jahren laut Statistischem Bundesamt nahezu vervierfacht.
Die
„Lübecker Nachrichten“
thematisieren ebenfalls die Rolle älterer Menschen, die häufig ungeübt auf ein Pedelec steigen würden. Dagegen wirbt der Fahrradbeauftragte der Stadt Lübeck in dem Bericht für die elektrisch unterstützten Velos und fordert gleichzeitig eine adäquate Infrastruktur. Immerhin habe sich die Hansestadt selbst schon drei Dienst-Pedelecs angeschafft.
Kritik aus Köln
Eher kritisch gegenüber dem Thema Pedelec zeigt sich der „Kölner Stadt-Anzeiger“ in einem Kommentar. Zwar räumt der Verfasser ebenfalls ein, dass die vermehrte Pedelec-Nutzung für die „dramatisch steigenden Unfallzahlen“ mitverantwortlich ist. Er fordert jedoch auch Nachbesserungen von Seiten des Gesetzgebers.
ZIV reagiert prompt
Die Berichterstattung in den Medien hat den Zweirad-Industrie-Verband dazu veranlasst, ebenfalls noch eine Stellungnahme zu dem Thema zu veröffentlichen. Außer auf die laut ZIV Ende 2016 auf über 3 Mio. gestiegene Anzahl an E-Bikes auf Deutschlands Straßen seien die gestiegenen Unfallzahlen auch auf eine intensivere Nutzung hinsichtlich Häufigkeit und Distanzen zurückzuführen. „Durch die gesteigerte Kilometerleistung steigt das Unfallrisiko proportional“, heißt es beim ZIV. „Auch die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt nur um rund zwei km/h höher als beim Fahrrad.“ Um das Radfahren mit und ohne elektrische Unterstützung sicherer zu gestalten fordert der ZIV den Ausbau der Fahrradinfrastruktur.
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