Neuer Verbund in der Fahrradindustrie:
Die Liga der außergewöhnlichen Fahrradhersteller
Mit den vier Unternehmen hat sich wohl die Creme de la Creme der deutschen Premium-Hersteller im Fahrradmarkt unter einem Dach zusammengefunden. Und obwohl alle vier mit doch sehr unterschiedlichen Marken-Profilen an den Markt gehen, verbindet sie eine ähnliche Unternehmenskultur, die weitgehende Produktion im Inland und der Premium-Anspruch. Darüber hinaus verbindet sie aber auch eine ähnliche Händlerschaft, nämlich eben jene Händler, die das Premium-Segment auf ihrer Verkaufsfläche in den Vordergrund stellen.
Auf dem VivaVelo-Kongress stellten die Ligaplus-Partner nun mit einem gemeinsamen Händlervertrag ein erstes zentrales Element ihrer Zusammenarbeit vor, dessen Entstehung von den Unternehmensberatern Andreas Lübeck und Ulf Blume maßgeblich begleitet wurde. Dieser Vertrag, der juristisch betrachtet eher den Charakter einer Absichtserklärung hat und in vielen Elementen auf gegenseitigen Respekt und Vertrauen von Händlern und Hersteller setzt, wird künftig von allen vier Ligaplus-Partnern ihren Handelspartnern angeboten.
Die Fahrradhersteller gehen darin einige einseitige Verpflichtungen ein, wie etwa das Versprechen, die Handelspartner künftig frühzeitig und verlässlich über Lieferverzögerungen zu informieren. Im Händlervertrag heißt es dazu: „Kommt es zu einer Lieferverzögerung von mehr als sechs Werktagen gegenüber der in der Auftragsbestätigung angegebenen Frist, hat der Hersteller dieses 14 Tage vor dem ursprünglichen Liefertermin schriftlich mitzuteilen. Andernfalls räumt der Hersteller dem Händler einen Säumnisabschlag in Höhe von 5 % des Einkaufspreises ein.“
Gemeinsame Sache machen die Partner-Lieferanten auch bei der Abwicklung von Reklamationen, die künftig für Handelspartner bei allen vier Firmen nach dem gleichen Prozedere ablaufen sollen. Dazu zählt übrigens auch, dass Händler die Annahme von Reklamationen bis zu einem Wert von 100 EUR ohne Rücksprache mit dem Hersteller selbst entscheiden können.
Eine weiterer Punkt der Zusammenarbeit sind Präsentationsmittel für den POS, die von den Ligaplus-Partnern auf dem Kongress vorgestelltet wurden. Wahlweise als Insel- oder Wandlösung lassen sich mit den Modulen jeweils zwei Fahrräder einer Marke darstellen. Ganz bewusst wurde dabei eine eher zurückhaltende Gestaltung der verschiedenen Elemente gewählt.
„Es ist an der Zeit, dass wir mit Ligaplus in der Fahrradbranche ein deutliches Zeichen für professionelle Vertriebsstrukturen, in deren Mittelpunkt die Marke und die Begeisterung für ein hochwertiges Produkt stehen, setzen“, sagt Ligaplus-Koordinator Lübeck. Neben den bisherigen Punkten seien durchaus auch noch weitere Felder der Zusammenarbeit möglich, erklärt Lübeck im Gespräch mit velobiz.de, etwa auch beim Auftreten gegenüber Lieferanten oder mit gemeinsamen Marketing-Maßnahmen. Allerdings habe man bei diesen Schritten keine Eile, sondern wolle das Projekt schrittweise voran treiben.
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