Tourismusprojekt knüpft ein Wegenetz mit 20.000 km Länge

„SchweizMobil“ verknüpft ein landesweit flächendeckendes Wegnetz für Wanderer, Kanufahrer, Inlineskater, Mountainbiker und Tourenradler mit Hotelangeboten, öffentlichem Verkehr Reisedienstleistern, die sich beispielsweise um Gepäcktransport oder Mietausrüstungen kümmern. Insgesamt umfasst „SchweizMobil“ rund 20.000 Kilometer einheitlich ausgeschilderte Wege für die fünf Fortbewegungsarten. Biketrails mit insgesamt 3300 Kilometern Länge und ein Wegnetz von 8500 Kilometern für Tourenfahrer bilden den Schwerpunkt von „SchweizMobil“. Eng an das Wegnetz gekoppelt sind Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten in rund 1200 Hotels und Gasthäusern. Neben 57 gedruckten Routenführern in drei Sprachen ist die Online-Plattform http://www.schweizmobil.org
das wichtigste Planungsinstrument für Reisen auf dem Schweizer Langsamverkehrswegnetz. Hier lassen sich Touren individuell planen, Übernachtungen buchen und Fahrpläne zu sämtlichen 18.000 Stationen des öffentlichen Verkehrs entlang der Routen abfragen.

Diese direkte Verknüpfung der verschiedenen Leistungen ist es, welche laut Schweizmobil-Präsident George Ganz das Projekt weltweit einzigartig macht. Außergewöhnlich ist auch die Zusammenarbeit von weit über 1000 Partnern, Behörden und Institutionen, welche unter der Marke SchweizMobil gemeinsam auftreten und das Projekt einheitlich vermarkten. Wie Ganz an der Eröffnungsfeier in Murten erklärte, war es die größte Herausforderung der Planer von SchweizMobil, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen.

Veloland als Türöffner

Zugute kam dem Organisationsteam, dass sich das Konzept von „SchweizMobil“ bereits bewährt hat. Seit zehn Jahren betreibt die Stiftung SchweizMobil das „Veloland Schweiz“, ein nationales Wegnetz mit neun Routen für Tourenfahrer nach dem gleichen Konzept. Dieses war von Anfang an ein Erfolg und spült heute nach Schätzungen der Stiftung SchweizMobil und des Schweizerischen Tourismusbüros rund 140 Mio. CHF (ca. 88 Mio. EUR) in die Kassen der eidgenössischen Freizeitbranche. Weil „Veloland“ vollständig ins Projekt „SchweizMobil“ eingegliedert wird, ist bereits ein beachtlicher Teil der prognostizierten Einnahmen von „Schweiz Mobil“ gesichert. Die Stiftung erwartet, dass alle fünf Routennetze rund 300 bis 500 Mio. CHF Umsatz erzeugen werden.

Auch die Fahrradbranche profitiert

Obwohl der Löwenanteil dieser Einnahmen an Hotels und Restaurants gehen wird, kann auch die Fahrradbranche von „SchweizMobil“ profitieren. Händler entlang der nationalen Radwanderrouten spürten bereits während den Zeiten von Veloland, dass ihre Zubehörverkäufe merklich anzogen. „Viele Radtouristen decken sich bei uns spontan noch mit Sonnenbrillen, Flickzeug oder einer neuen Trinkflasche ein“, sagt Peter Kobel, der in Basel ein Fahrradgeschäft nahe am Ausgangspunkt zu drei nationalen Routen betreibt. Robert Stolz vom Zürcher Tourenrad-Fachgeschäft Fahrradbau Stolz stellt fest, dass auch beim Kauf eines neuen Rades das Veloland eine Rolle spielen kann: „Wir hören oft von unseren Kunden, dass sie ein Rad wollen, mit dem sie die Veloland-Routen befahren können.“ Umsatz im Fahrradgeschäft kann auch durch Leihräder, Reparaturen und den Verkauf der gedruckten Tourenführer entstehen. Auch einige Schweizer Fahrradhersteller versprechen einen Nutzen von „SchweizMobil“. Neben dem Branchenverband Velosuisse engagieren sich auch der Elektrorad-Hersteller Flyer und der Freizeitradspezialist TDS Rad in der Stiftung SchweizMobil. Letzterer ist über sein Tochterunternehmen Rent A Bike als offizieller Partner für Leihräder eng mit Schweiz Mobil verknüpft.