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Seit 2004 ist das Ladengschäft an prominenter Lage, direkt an der Bushaltestelle an der Hauptstraße untergebracht.
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Auch nach 20 Jahren noch im Fahrradfieber:

Bei Velociped gehen die Ideen längst noch nicht aus

Die Interessen der Velofahrenden hatte Cyrill Wiget schon im Blick als er vor zwanzig Jahren das Fahrradgeschäft Velociped gründete: Damals wollte Cyrill mit einer offenen Werkstatt vor allen Dingen eine gute Service-Infrastruktur bieten. Die Kundenwerkstatt ist noch heute ein wesentliches Standbein von Velociped. Aus dem damaligen Ein-Mann-Unternehmen ist mittlerweile eine Velo-Institution geworden, die 16 Mitarbeiter beschäftigt und neben dem Fahrradverkauf, Fahrradaufbau auch weitere regionale und überregionale Aktionen zur Veloförderung anschiebt. Zum 20 Firmenjubiläum dieses außergewöhnlichen Fahrradgeschäfts, das seit vielen Jahren auch einziges Schweizer Mitglied des VSF ist, baut Velociped seine Aktivitäten weiter aus.

Seit 2004 ist das Ladengschäft an prominenter Lage, direkt an der Bushaltestelle an der Hauptstraße untergebracht.Mit der "Kundenwerkstatt" begann die Firmengeschichte von Velociped.Je nach technischen Kenntnissen und Fähigkeiten kann sich der Kunde an seinem Bike betätigen.Bei der Teammontage kann der Kunde beim Aufbau seines Velociped-Rads mit Hand anlegen.Die Kundenwerkstatt ist das Herzstück des Fahrradgeschäfts.An Kleinteilen soll es in der Kundenwerkstatt nicht mangeln.

Zum Jubiläum hat man bei Velociped dort Hand angelegt, womit vor zwanzig Jahren die Firmengeschichte begann: bei der Kundenwerkstatt. Damals war die Idee, Velofahrenden mit einer offenen Werkstatt eine gute Infrastruktur für Reparaturen zu bieten. An der Idee hat sich prinzipiell nichts geändert, nur das Angebot ist vielfältiger und differenzierter geworden und wurde jetzt neu aufgebaut.

Je nach technischen Kenntnissen und Fertigkeiten kann der Kunde sich in der Werkstatt an seinem Bike selbst betätigen. Technisch Versierten steht beispielsweise die Kundenwerkstatt mit drei höhenverstellbaren Montageständern, kompletter Ausrüstung an Werkzeugen, Kleinteilen sowie Putz- und Pflegmitteln während der Öffnungszeiten zur Verfügung. Abgerechnet wird nach Zeit: So kostet die erste Halbestunde Werkstattbenutzung 5 CHF, jede weitere halbe Stunde 3 CHF. Für Vielschrauber wird ein Jahres-Abo angeboten. Kleinteile, Verbrauchsmaterial und Ersatzteile werden separat verrechnet.
Für weniger routinierte Schrauber gibt es Crash-Kurse, die von einfachen Reparaturen wie „Platten flicken“ bis hin zu „großem Service“ gehen. Die Kurse werden individuell von einem Mitarbeiter von Velociped durchgeführt. Erklärt wird immer am Bike des Kunden. Zudem bietet Velociped in unregelmäßigen Abständen immer wieder Reparaturkurse für Gruppen an. Dabei werden Inhalte und Dauer auf die Wünsche der Gruppe abgestimmt.

Eigenes Rad selbst aufbauen

Eine Besonderheit im Programm ist die sogenannte „Teammontage“: Dabei baut der Kunde zusammen mit einem qualifizierten Mitarbeiter von Velociped sein Rad von Grund auf. Schritt für Schritt wird dabei erklärt, wie ein neues Rad entsteht, was in der Regel einen Tag in Anspruch nimmt. Rund 25 % aller Velos der Eigenmarke Velociped entstehen mittlerweile auf diese Art und Weise. Rund 100 bis 150 Räder werden jährlich aufgebaut. Dabei werden hochwertige Stahlrahmen aus einer kleinen Manufaktur in Tschechien verwendet, daneben werden Rahmen von kleineren Rahmenbauern wie Velotraum, Tout Terrain oder Hardo Wagner verbaut. Eine Spezialität sind Titanrahmen, die in einer ehemaligen U-Boot-Fabrik hergestellt werden.

Verkehrspolitisch aktiv

Velociped geht nicht nur in der Gestaltung seines Shops eigene Wege. Zum Firmenjubiläum mischt das Fahrradgeschäft auch bei der Verkehrspolitik in der Region kräftig mit. Aktuell wurde zusammen mit dem Schweizer Fahrradlobbyverband Pro Velo die kantonale Volksinitiative „mehr fürs Velo“ ins Leben gerufen. Das Ziel: den Anteil des Veloverkehrs innerhalb von zehn Jahren verdoppeln. Mehr Infos zur Volksinitiative gibt es auf der Website von Velociped unter http://velociped.ch/initiative/

Demokratische Strukturen

Obwohl das Fahrradgeschäft mittlerweile über 16 Mitarbeiter verfügt, wird wie in den Anfangsjahren an einer demokratischen Betriebsführung festgehalten. Durch regelmäßige Teamsitzungen wird Mitsprache und Mitbestimmung für jeden Mitarbeiter garantiert.
Vor genau zehn Jahren wurden nicht nur „trotz Widerstand an der Teamsitzung“ erstmals Elektroräder ins Sortiment aufgenommen. 1998 war auch der Startschuss für ein Weiterbildungsprogramm für Fahrradhändler in der Schweiz, das es in dieser Form bisher noch nicht gab. Initiator war Velociped-Mitarbeiter Marius Gräber, in der Schweizer Veloszene bekannt auch als Autor für das Velojournal.

Auch wenn Velociped schon zahlreiche Auszeichnungen einheimsen konnte, wie z. B. als bestes Elektrovelogeschäft der Schweiz (von newride.ch) im Jahr 2004 oder mit dem Maketingpreis des deutschen Fahrradhandels für die Kooperation mit der Velostation im Jahr 2005 oder zuletzt der Nennung im Luzerner Kulturmagazin unter der Rubrik „wichtigste Einrichtungen“: Die Macher von Velociped wollen auch künftig in die Pedale treten und sich für das Velo als „tolles Verkehrs-, Reise- und Freizeit-Fahrzeug engagieren. „Die Ideen für bessere Produkte und besseren Service werden uns nicht ausgehen“, erklärt Marius Gräber

2. Juni 2008 von Jürgen Wetzstein

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