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Heiße Öfen - die Hingucker auf der Intermot
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Wenige Fahrradhersteller

Intermot 2014: Motorrad-Messe top, als E-Bike-Messe eher flop

Die Intermot in Köln, die Internationale Motorrad-, Roller- und E-Bike-Messe, zieht in ihrem Schlussbericht nach fünf Messetagen (1. bis 5. Oktober 2014) eine positive Bilanz. Insgesamt strömten 200.000 Besucher aus 105 Ländern durch die Hallen. 960 Anbieter hatten ausgestellt. Die Intermot-Macher feiern die Messe insbesondere als Motorrad-Spektakel.

Heiße Öfen - die Hingucker auf der IntermotNiedrige Halle, wenig Licht und dunkle Böden - dieser Anblick erinnert an die Schlusszeiten der IfmaGestestet werden konnte Indoor und Outdoor.

Und das ist durchaus auch berechtigt. Denn bereits am erstmals durchgeführten Fachbesuchertag, herrschte viel Betrieb in den Motorradhallen, wo BMW, Suzuki, Kawasaki, Honda & Co ihre neuesten Flitzer für die kommende Saison präsentierten. Mit dem Fachbesuchertag scheint dem Messeveranstalter ein kluger Schachzug gelungen zu sein: „Über 90 Prozent der Fachbesucher und Aussteller befürworten die Einführung des Fachbesuchertages. Mit der weiteren Fokussierung auf das Business konnte die INTERMOT Köln ihre internationale Führungsrolle nachhaltig unterstreichen und eine signifikante Steigerung bei europäischen Fachbesuchern, insbesondere aus Italien verbuchen“, resümiert Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse.“

Elektromobilität im Schatten der heißen Öfen

Die Halle 5.2 war für das Thema Elektromobilität reserviert – zum zweiten Mal nach der Premiere 2012. Allerdings lieferte die lichtarme Halle mit ihren niedrigen Hallendecken nicht unbedingt die richtige Atmosphäre, um stimmungsvoll eine an sich boomende und aufstrebende Branche zu präsentieren.

Im Schlussbericht der Intermot sind gerade mal sechs Zeilen, der „E-Bike“-Messe Intermot gewidmet. Ein umfassender Marktüberblick zum Thema Elektromobilität sei dort geboten worden, heißt es - was objektiv betrachtet etwas übertrieben scheint. Vielmehr wurde ein kleiner Ausschnitt davon gezeigt, was sich derzeit abseits des (benzin-)motorisierten Zweirads tut. Dafür sorgten insbesondere Antriebsneuling Brose, etablierte Marken wie Bulls und Giant, die ihren Heimvorteil nutzten, und interessante Newcomer wie die E-Bikemarke eFlow (velobiz.de berichtete) oder der schwäbische Eurobike-Award-Gewinner Autark ( www.autark-europa.eu ) sowie der eine oder andere spannende, aber hierzulande weniger bekannte Anbieter aus dem Ausland.

Ein Höhepunkt, und sicherlich absolut sehenswert und informativ in punkto aktueller Status in der Elektromobilitätsbranche, war die ebenfalls in der Halle 5.2. belegte Fläche des Vereins ExtraEnergy. Der Verein hatte auch eine Pedelec-Teststrecke auf die Beine gestellt, die teils Indoor, teils Outdoor, gute Möglichkeiten für ausführliche Pedelec-Tests bot. Gut auch, dass Pedelecfahrer und Rollerfahrer diesmal auf getrennten Teststrecken unterwegs waren.

Der Fachbesuchertag war zumindest in der E-Bike-Halle eher mau. Wie Aussteller gegenüber velobiz.de berichteten, hätten nur wenige Fachhändler den Weg nach Köln gefunden. Und der Großteil der Motorradhändler, so auch der Tenor aus Gesprächen mit Herstellern und Importeuren auf der Messe, würden sich nur äußerst ungern mit dem Thema E-Mobilität und speziell Fahrrad anfreunden wollen.

Im Moment ist die Schnittmenge zwischen Motorrad- und Fahrradbranche also weiterhin gering. Bleibt abzuwarten, ob sich dies in den nächsten beiden Jahren ändern wird. Die nächste Intermot findet in Köln vom 5. bis 9. Oktober 2016 statt.

6. Oktober 2014 von Jürgen Wetzstein
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