4 Minuten Lesedauer

Weitere Reaktionen

Pedelec-Test: Stiftung Warentest weiter in der Schusslinie der Fahrradbranche

Stiftung Warentest und kein Ende: Noch immer hat sich die Fahrradbranche angesichts der Testergebnisse und der daraus resultierenden negativen Berichterstattungen zum Thema Pedelec nicht beruhigt. In die Reihe von Stellungnahmen aus der Fahrradindustrie und Verbänden reiht sich aktuell auch der Verbund Service und Fahrrad e.V. sowie Hartje, dessen Victoria-Pedelec aufgrund der verbauten V-Brakes kritisiert wurde.

{b}Verbund Service und Fahrrad:{/b}
„Die Stiftung Warentest (StiWa) hat wieder „katastrophale“ Testergebnisse veröffentlicht, ohne den Herstellern der getesteten Pedelecs den detaillierten Versuchshergang bzw. die genauen Testkriterien mitzuteilen.
Angesichts der negativen Publicitiy für die Elektrofahrradbranche fordert der unabhängige Branchenverband VSF (Verbund Service und Fahrrad g.e.V.) die Stiftung Warentest auf, ihr bereits 2010 beim vivavelo Kongress gegebenes Versprechen für eine bessere Zusammenarbeit und mehr Transparenz einzuhalten. Mit der aktuellen Veröffentlichung unter dem Titel ‚Das Risiko fährt beim E-Bike mit‘ scheint die StiWa allerdings eher auf Schlagzeilen, denn auf unabhängige Verbraucherinformation aus zu sein.
Für Aufmerksamkeit sorgt die StiWa diesmal durch gebrochene Rahmen und Lenker bei einem simulierten Dauertest über 20.000 km. StiWa Testleiter Dr. Holger Brackemann nahm bei der offiziellen Vorstellung der Ergebnisse die Hersteller in die Pflicht, ‚ausreichende Sicherheitsprüfungen‘ vor dem Verkauf der Räder vorzunehmen. Allerdings ermöglicht er ihnen nicht, die durch die StiWa ermittelten angeblichen Fehlfunktionen nachzuvollziehen.
Dramatische Testergebnisse decken sich nicht mit den Praxiserfahrungen. ‚Von unseren rund 230 Fachhandelsmitgliedern verkaufen 84 % seit vielen Jahren Pedelecs‘, erläutert Uwe Wöll, Produktmanager beim VSF. ‚Allerdings kann keiner von ihnen im Vergleich zu ‚normalen’ Fahrrädern einen deutlichen Anstieg an Lenker- oder Rahmenbrüchen konstatieren.‘
Das deckt sich auch mit den Erfahrungen Dirk Zedlers, Inhaber des Ingenieur und Sachverständigenbüros für Fahrradtechnik Zedler, das Fahrrad-Gutachten zu Unfallrädern jeglicher Art erstellt: ‚Insgesamt gibt es keinerlei Auffälligkeiten im Gutachten-Aufkommen bei Pedelecs, die die Ergebnisse des StiWa-Testes stützen würden.‘“

{b}Hermann Hartje KG:{/b}
Die Hermann Hartje KG reagiert auf das in Stiftung Warentest 06/2013 veröffentlichte Testergebnis, in dem das VICTORIA Pedelec-Modell „Assen“ mit der Note „Mangelhaft (4,9)“ bewertet wurde wie folgt:

Das Testergebnis des wegen angeblich „schwächlicher V-Brakes" abgewerteten VICTORIA „Assen“ ist für uns nicht nachvollziehbar. Wie bei allen eingesetzten Bremskombinationen wurde auch die beim „Assen“ eingesetzte Kombination (Hebel, Bremse, Felge) einem Bremsentest auf einem zertifizierten Prüfstand, hier der „Brakebull“ von Velotech, unterzogen und gemäß der geforderten Mindestverzögerungswerte nach DIN EN 14764 getestet.

Die beim VICTORIA "Assen" verwendete Kombination aus SHIMANO "BR-M422" V-Bremse und TEKTRO "CL 330" Bremshebel, hat die Prüfung, die beim Hersteller Derby auf XXL-Niveau für ein zulässiges Gesamtgewicht von 170 kg durchgeführt wurde, nicht nur bestanden sondern sogar übertroffen. Das erzielte Ergebnis lässt für diese Bremskombination demnach eine Freigabe für ein zulässiges Gesamtgewicht von 206 kg zu. Das zulässige Gesamtgewicht für das VICTORIA „Assen“ beträgt jedoch lediglich 130 kg.

Die Prüfergebnisse liegen in allen Fällen deutlich über denen, die von der DIN EN 14764 als Mindestverzögerungswerte vorgegeben sind – alle Angaben in m/s2:

  • VR trocken: gemessen 4,6 statt DIN 3,4
  • VR nass: gemessen 2,9 statt DIN 2,2
  • HR trocken: gemessen 2,7 statt DIN 2,2
  • HR nass: gemessen 1,9 statt DIN 1,4

Die von der Stiftung Warentest gemessenen und uns übermittelten Werte gehen über die Mindestanforderungen der DIN EN 14764 ebenfalls deutlich hinaus (VR trocken: 4,7 - nass: 3,5, HR trocken: 2,6 - nass: 2,0). Warum dies dennoch zu einer derart schlechten Bewertung führte, ist für die Hermann Hartje KG nicht nachvollziehbar. Die Messergebnisse, basierend auf den DIN EN 14764 Vorgaben, zeigen, dass es sich um ein Bremssystem handelt, dass die geltenden Sicherheitsbestimmungen übererfüllt! Denn: Als Markenanbieter von Qualitäts-Fahrrädern hat für uns die Sicherheit der Nutzer stets oberste Priorität, so dass wir uns bei der Entwicklung immer nach den geltenden Anforderungen richten.

Die Hermann Hartje KG begrüßt neutrale und objektive Tests ihrer Produkte durch Dritte, die Kriterien dafür sollten sich jedoch an den für die Produkt-Zulassung geltenden Anforderungen orientieren, so dass es zu keinen, für den Verbraucher irreführenden Ergebnissen kommt.

4. Juni 2013 von Jürgen Wetzstein

Verknüpfte Firmen abonnieren

Hermann Hartje KG
Nur für Abonnenten
News
Nur für Abonnenten
Kommentare
Nur für Abonnenten
Stellenmarkt
VSF - Verbund Service und Fahrrad e.V.
Nur für Abonnenten
News
Nur für Abonnenten
Kommentare
Nur für Abonnenten
Stellenmarkt
Stiftung Warentest
Nur für Abonnenten
News
Nur für Abonnenten
Kommentare
Nur für Abonnenten
Stellenmarkt
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login