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velobiz.de Magazin Ausgabe 2-14
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Stau auf dem Catwalk

Der ausgefallene Winter und der milde Frühling, der sich wie ein Frühsommer anfühlt, sorgte in den vergangenen Wochen für viel Betrieb in den Fahrradläden. Nach manch verkorkstem Saisonanfang vergangener Jahre versöhnt dieser Auftakt nach Maß die Marktteilnehmer mit dem Wettergott.

Wir hoffen, dass die Leser von velobiz.de Magazin trotz regem Betrieb im Laden ein wenig Zeit für die Inhalte dieser Ausgabe finden. Denn das Thema der Ausgabe– Urban Biking – fordert die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer.

Radfahren in der Stadt – oder neudeutsch Urban Biking – ist kein alter Hut, wie mancher denken mag. Im Gegenteil: In kaum einem anderen Marktsegment liegt so viel Potenzial - für neue Marktchancen, aber durchaus auch für die eine oder andere Sorgenfalte.
»Der Radweg ist der neue Catwalk«, sagte jüngst Branchen-Sprachrohr Gunnar Fehlau, der damit wieder einmal sein Talent bewies, den Zeitgeist des Fahrradszene auf den Punkt zu bringen. Wer in der Stadt chic sein will, fährt Fahrrad.

Leider ist der ADFC in seinem sehr aufschlussreichen Fahrradmonitor (s. a. Seite 10) dieser These nicht auf den Grund gegangen. Nämlich, dass die Bundesbürger auch aus modischem Anlass Fahrrad fahren. Dort stehen als Faktoren, warum die Menschen in den Sattel steigen, vor allem Gesundheit, Kosten und Umwelt. Der Spaß am Radfahren spielt für die Menschen laut ADFC-Umfrage hingegen nur eine nebensächliche Rolle. Das widerspricht so ziemlich dem Selbstbild, das wir Marktteilnehmer von unserem Produkt gerne zeichnen.
Mag sein, dass im Spaßdefizit auch eine Ursache zu suchen ist, warum die Menschen laut ADFC-Studie im vergangenen Jahr weniger Fahrrad fuhren.

Zur Spaßbremse wird beim Radfahren regelmäßig die Fahrradinfrastruktur, die mit dem Zuwachs des Radverkehrs der vergangenen Jahre vielerorts überfordert ist. Stau auf dem Catwalk, pardon Radweg, ist für viele Menschen bereits Alltag im Berufsverkehr.

Vor diesem Hintergrund kann sich die Fahrradbranche nur wünschen, dass die neuen, besonders breiten Radschnellwege, die in manchen Städten und Regionen bereits in die Tat umgesetzt werden, möglichst bald viele Nachahmer finden. Für mehr Spaß und weniger Frust im Fahrradsattel.

16. April 2014 von Markus Fritsch
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