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velobiz.de Magazin Ausgabe 3-15, Thema: Fahrradtourismus
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velobiz.de Magazin 3-15 - Fahrradtourismus

Facettenreich

Wer an Fahrradtourismus denkt, dem kommt oft zunächst der schwer mit Radtaschen bepackte Abenteurer im Fahrradsattel in den Sinn. Mit seinem Reiserad frisst er die Kilometer entlang von Flüssen und Meeresufern, aber auch in manch abgelegener Provinz. Abends steht dieser Urlaubstyp müde und dreckig an der Rezeption von Hotel, Jugendherberge oder Campingplatz. Und nach einem guten Essen, einem erholsamen Schlaf und ausgiebigem Frühstück zieht dieser Gast auch schon wieder weiter zum nächsten Etappenziel. Für die Übernachtungsbetriebe sind die Radreisenden meist nicht mehr als ein One-Night-Stand. Und dennoch sind sie für den Tourismus insbesondere in Deutschland enorm wichtig.

Rund sieben Prozent der Bevölkerung hierzulande können laut aktueller Radreiseanalyse des ADFC zu den regelmäßigen Radwanderern gezählt werden. Das ist keine unerhebliche Zielgruppe, die zudem oft vor allem jene Regionen touristisch wachküsst, in die sich sonst kaum ein Urlauber verirren würde.

Fahrradtourismus ist jedoch mehr als nur die Packtaschen-Fraktion. Das Thema ist deutlich facettenreicher. Touristisch kaum weniger relevant sind etwa die vielen Mountainbiker, die entweder als Action-Sport-Variante ihren Urlaubsort an den Fuß eines Bike-Parks verlegen, oder die als Ausdauersportler in den Alpen und anderen Bergregionen Kilo- und Höhenmeter sammeln. Fahrradtouristen sind natürlich auch die vielen Rennradfahrer mit ähnlichen Ambitionen. Oder die Stadturlauber, die europäische Metropolen immer häufiger vom Fahrradsattel aus erkunden. Oder Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen, die mit der bordeigenen Fahrradflotte an Liegetagen die Umgebung erkunden. Oder Hotelgäste, die mit einem Leih-(E-)Bike etwas Abwechslung in ihren Urlaub bringen. Oder, oder, oder...

Die Bandbreite an touristischen Anwendungen für das Fahrrad ist riesig. Und sie führt einem wieder mal vor Augen, welchen Stellenwert der Fahrradtourismus auch für die Hersteller und Händler hat. Die allermeisten Fahrräder, vor allem jene in höheren Preislagen, werden gekauft, um sie in der Freizeit oder im Urlaub zu nutzen.

Dass der Fahrradtourismus somit auch eine wirtschaftliche Grundlage der Fahrradbranche ist, wurde lange Zeit von den Marktteilnehmern geflissentlich ignoriert. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Schnittstellen und Formen der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen der Fahrrad- und Tourismusbranche finden sich immer häufiger. Einige davon stellen wir in dieser Ausgabe von velobiz.de Magazin vor.

15. Juli 2015 von Markus Fritsch
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