Szene-Networking als Geschäftsfaktor

{b} erfolgreicher Geschäftsmann?{/b}
Marcel Jansen: Eigentlich hat sich das so ergeben. Mein Großvater hatte im niederländischen Haarlem ein Fahrradgeschäft, sodass ein Fahrradladen 1994 für mich auch nahe lag, als ich während meines BWL-Studiums dazuverdienen wollte. Vorher arbeitete ich als Kameraassistent, dort lernte ich viele Medien-Leute wie Harald Schmidt, Helge Schneider oder Herbert Feuerstein kennen. Ganz zu schweigen von den Kölner FC-Größen …
Das hat mir später weiter geholfen. Und ich habe, auch weil ich hier im Viertel wohne, immer mitbekommen, was gerade angesagt ist, und so eine Spürnase entwickelt.

{b}War die Entwicklung zu Großhandel und Internetshop für den Trendscout eine logische Folge?{/b}
Marcel Jansen: Wenn man Trends erkennt und überzeugt ist, muss man handeln. Unsere Seite Beachcruiser.de war schon 1998 online, zunächst als Image-Seite für den Laden, ein Jahr später gab es dann den Shop. Im Jahr 2000 hatten wir 300 verschiedene Domain-URLs – das war eine Zeit, als das Internet noch relativ dünn besiedelt war. Freunde aus dem Medienbereich wie bekannte Musiker halfen, Laden und Homepage mit einfachen Nebenher-Aktionen bekannt zu machen.

{b}Für die Branche eher unkonventionelle Wege… {/b}
Marcel Jansen: Ja, neben den wirklich wichtigen Messen wie der Eurobike gehen wir auch auf Messen oder Veranstaltungen, die kaum mit Fahrrad, aber viel mit Mode, Kunst oder Lifestyle zu tun haben wie zum Beispiel die PSI in Düsseldorf. Wichtig ist natürlich für uns auch, in der Szene Präsenz zu zeigen – Konzerte im Laden bringen nicht nur Bekanntheit, sondern zeigen auch, dass wir im urbanen Bereich wirklich verwurzelt sind – und so sind wie die Leute, für die wir unsere Räder, Körbe und Taschen vertreiben.