Untersuchung der Universität Kassel
Kommunen fahren mit Investitionen in den Radverkehr am besten
In die Studie flossen alle Kosten von Bau und Unterhalt bis hin zu Lichtsignalanlagen, Straßenreinigung und begrünten Randstreifen mit ein. Auf der Einnahmenseite wurden etwa Einnahmen von Bustickets genauso berücksichtigt wie Bußgelder für Falschfahrer. Gemeinkosten wurden auf die einzelnen Verkehrsträger nach bestimmten Schlüsseln aufgeteilt, die auf dem Verursacher- bzw. Nutzerprinzip basieren. „Um die Ergebnisse aussagekräftig zu machen, haben wir zudem Kennwerte entwickelt, die einen besseren Vergleich zwischen den Verkehrssystemen zum einen und verschiedenen Kommunen zum anderen ermöglichen“, ergänzt Projektleiter Sommer.
In der Untersuchung wurden die Haushaltsjahre 2009 bis 2011 der Beispielstädte Kassel, Bremen und Kiel berücksichtigt. „Die Ergebnisse zeigen, dass der Radverkehr grundsätzlich den geringsten städtischen Zuschuss erhält“, erklärt Sommer. Deutlich teurer komme die Kommunen dagegen der Autoverkehr. In den drei untersuchten Städten sei der relative Zuschuss mindestens zehnmal höher als der des Radverkehrs. Die absoluten Aufwendungen für den ÖPNV waren zwar im Betrachtungszeitraum höher als für den Autoverkehr, jedoch ergebe sich wegen der höheren Erträge im ÖPNV ein geringerer Zuschuss. „Tendenziell ergibt sich für die Modellstädte nach der Höhe des Zuschusses folgende absteigende Reihenfolge: Kfz-Verkehr, ÖPNV, Fußverkehr und Radverkehr“, fasst Sommer zusammen. Er vermutet, dass sich diese Ergebnisse auch auf andere deutsche Städte übertragen lassen. Dabei blieben externe Effekte, wie Umwelt- oder Gesundheitsschäden durch den Autoverkehr, bei der Untersuchung noch außen vor.
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