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ARGE-Fahrrad-Sprecher Norbert Katsch setzt sich für Fördergelder ein
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Zuschüsse nur für E-Mopeds und E-Motorräder

Österreich: ARGE Fahrrad kämpft um Fördergelder für E-Bikes

Der Dachverband der österreichischen Zweiradimporteure und -industrie, Arge2Rad, sowie Umwelt- und Verkehrsministerium haben gemeinsam ein Förderungspaket geschnürt, das „eine Initialzündung für Zweirad-E-Mobilität im Privatbereich und im Businessbereich“ sein soll, wie es vom Verband heißt. Elektrofahrräder gehen allerdings leer aus. Bei der ARGE Fahrrad, Pendant zur Arge2Rad für den nichtmotorisierten Bereich, will man diese Benachteiligung nicht so einfach hinnehmen.

Bis zu 750 EUR Förderung des Bundes pro E-Moped und E-Motorrad können künftig Privatpersonen, Betriebe, Gemeinden und Verbände in Anspruch nehmen, die ab Jahresbeginn ein E-Moped bzw. E-Motorrad anschaffen. Die österreichische Zweiradindustrie beteiligt sich an dieser Zuzahlung, was zu einer Verdoppelung der zunächst vom Bund geplanten Förderung von 375 EUR auf 750 EUR geführt hat. „Wir fördern damit eine praktische Alternative zum Auto, mit der die Bevölkerung in der Stadt und am Land umweltfreundlich, rasch und bequem an ihr Ziel kommt“, heißt es von der Arge2Rad. KTM als führender österreichischer Hersteller in diesem Segment sowie auch andere namhafte Marken sind Partner der gemeinsamen Förderinitiative mit Umwelt- und Verkehrsministerium. Die E-Zweirad-Förderaktion ist Teil des in Summe 72 Millionen Euro umfassenden Aktionspakets zur Förderung der Elektromobilität in Österreich im Zeitraum 2017-2018.

ARGE Fahrrad hakt nach

Dass Elektrofahrräder bei diesem Fördertopf leer ausgehen sollen, wollen die Verantwortlichen der ARGE Fahrrad, in der die führenden Fahrradhersteller Österreichs vereint sind, nicht stillschweigend hinnehmen. Auf Anfrage von velobiz.de kündigt ARGE-Sprecher Norbert Katsch ein Gespräch mit den zuständigen Ministern bzw. deren Mitarbeitern zu diesem Thema schon in den nächsten Tagen an. „Wir bemühen uns, in diesem Gespräch (VSSÖ, ARGE Fahrrad, WKO - Wirtschaftskammer), eine Förderung für Pedelecs zu aus diesem Fördertopf zu erreichen. Grundsätzlich begrüßen wir alle sinnvollen Maßnahmen, die zur Förderung der Elektromobilität im Bereich der Fahrräder passieren, solange es zu keiner Wettbewerbsverzerrung kommt“.

Ihm schwebt eine Förderung in einer Höhe von 200 bis 250 EUR vor. Ein Fördermodell mit einer Beteiligung der Hersteller bzw. Importeure hält Katsch hingegen für kaum darstellbar: „Das lassen unsere Kalkulationen ganz einfach nicht zu. Und es ist in unserer Branche ja viel schwieriger, bzw. fast unmöglich ist, einen Konsens zwischen den verschiedenen Importeuren und Herstellern, mangels Organisation, herzustellen.“

E-Mopeds keine Konkurrenz für Pedelecs

Dass durch eine Förderung von E-Moped-Käufen potentielle Pedelec-Kunden verloren gehen könnten, glaubt Katsch indes nicht: „Pedelecfahrer sind immer noch Radfahrer. Diese Förderung würde definitiv dazu führen, dass Mopedkäufer vermehrt einen Anreiz bekommen, anstelle eines Modells mit Verbrennungsmotor, ein E-Moped zu erwerben“. Und letztendlich sei das Kräfteverhältnis aktuell deutlich verteilt: „Wir reden hier von einem Verhältnis E-Moped zu Pedelec von 1:100“

26. Januar 2017 von Jürgen Wetzstein
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