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Die O-bikes verschwinden wieder aus den Städten
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Insolvenzverwalter übernimmt

Fahrradverleiher O-Bike gerät ins Schlingern

Der Bikesharing-Anbieter O-Bike ist nicht nur bei seiner Expansion nach Deutschland gescheitert, sondern auch auf dem Heimmarkt in Singapur. Gemäss Medienberichten ist das Unternehmen pleite und nicht mehr in der Lage, den registrierten Nutzern ihre Kautionen zurück zu bezahlen.

Wie die lokale Tageszeitung Today Online berichtet, hat ein vorläufiger Insolvenzverwalter im Firmensitz von O-Bike in Singapur das Heft in die Hand genommen. Ausschlaggebend für diesen Schritt war, dass offenbar nicht nur die Expansion des Geschäfts in Europa scheiterte, sondern O-Bike auch auf dem Heimmarkt in Schwierigkeiten geraten ist. Die Stadtverwaltung hatte nämlich eine Gebühr für jedes einzelne Leihrad erhoben, um der Flut von bereitgestellten Bikesharing-Fahrzeugen Herr zu werden.
Den Medienberichten zu Folge betrieb O-Bike eine Flotte von 14.000 Fahrrädern in Singapur. Nach der Entscheidung der Behörden hatte der Bikesharing-Anbieter unverzüglich den Geschäftsbetrieb eingestellt.
Wie Today zudem schreibt, seien die Probleme bei O-Bikes so gross, dass das Unternehmen Mühe hat, allen registrierten Kunden in Singapur die Kaution zurück zu bezahlen. Der Insolvenzverwalter bemühe sich momentan um eine Übersicht, wie hoch die Forderungen aller Kunden zusammen überhaupt ausfallen.
Das Geschäftsmodell von O-Bike stand schon länger unter keinem guten Stern. In München hatte das Unternehmen den Zorn der Öffentlichkeit auf sich gezogen, nachdem es im letzten Sommer die Stadt mit etwa 7‘000 Leihrädern geflutet hatte. Für Empörung sorgte vor allem, dass sich das Unternehmen praktisch über Nacht und ohne Absprache mit den Behörden in München, aber auch anderen europäischen Städten wie Zürich, Wien oder Amsterdam, breit gemacht hatte. Auch Radfahrer und Verkehrsverbände kritisierten, dass das Bikesharing-System den übrigen Radlern die Parkplätze streitig machte. Als Folge davon wurden die gelb-grauen O-Bikes vielerorts mutwillig beschädigt. Das Geschäft entwickelte sich aber nicht nur deswegen nicht erwartungsgemäß. Kritisiert wurde die einfache Bauweise, ein zu keiner Rahmen sowie ein hohes Gewicht, welches die Räder wenig attraktiv für Kunden machte. Als Folge davon hatte der Bikesharing-Anbieter aus Singapur bereits im Mai seinen Rückzug aus Europa angekündigt. Gemäss einem Bericht des Tagesanzeiger wurde ein ehemaliger Servicepartner aus der Schweiz damit beauftrag, die O-Bikes in den verschiedenen Städten einzusammeln und zu verwerten.

7. Juli 2018 von Urs Rosenbaum
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