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Quelle: Studie Mobilität in Deutschland
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Ergebnisse von "Mobilität in Deutschland" veröffentlicht:

Radverkehr wächst, aber nur langsam

Rund zehn Jahre sind vergangen, seitdem das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit der Studie "Mobilität in Deutschland" (MID) das letzte Mal einen detaillierten Blick auf das gesamte Verkehrsaufkommen hierzulande geworfen hat. Umso größer ist die Neugierde auf die neue Auflage der Studie, für die bereits 2017 über 300.000 Personen befragt und deren Ergebnisse nun vorgestellt wurden. Eine Kernaussage der Studie: Der Radverkehr wächst, aber nur sehr langsam.

"Ein deutschlandweiter Fahrradboom ist nicht zu verzeichnen", schreibt der Zweirad-Industrie-Verband in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung mit Blick auf die Ergebnisse der Studie des BMVI. Demnach ist der Radverkehrsanteil am Modal Split zwischen 2008 und 2017 lediglich von zehn auf elf Prozent gewachsen, die Zahl der Wege pro Tag mit dem Fahrrad von 28 auf 29 Millionen. Dass die Autoren der Studie in ihren Zahlen dennoch ein "deutliches Plus" für das Fahrrad herauslesen wollen, liegt vor allem an den zurückgelegten Personenkilometern, die sich tatsächlich für das Fahrrad positiv entwickelt haben. Diese standen für das Fahrrad in 2017 mit 112 Millionen Kilometern pro Tag zu Buche. Zum Vergleich: 2008 stand dieser Wert bei 87 Millionen Kilometern. Es nutzen also in Deutschland zwar seit 2008 nur unwesentlich mehr Menschen das Fahrrad als Verkehrsmittel, die Radfahrer legen aber größere Entfernungen zurück.

Eine Ursache dafür lässt sich in der Studie im Fahrradbestand herauslesen: Dieser liegt mit 78 % der Haushalte laut MID ziemlich genau auf dem Niveau von 2008. Allerdings sind darin inzwischen über vier Millionen Elektrofahrräder enthalten, die naturgemäß zu durchschnittlich längeren Wegen führen.

Sehr ungleich verteilt ist in Deutschland weiterhin die Fahrradnutzung nach Bundesland. An der Spitze stehen hier die Stadtstaaten, allen voran Bremen mit 21 %. Am anderen Ende der Skala finden sich das Saarland (2 %), Thüringen (6 %) und Sachsen (8 %). Das sich diese Diskrepanz nicht alleine mit der Bevölkerungsdichte erklären lässt, zeigen die vergleichsweise hohen Werte von Schleswig-Holstein (13 %) und Mecklenburg-Vorpommern (14 %).

"Das Ziel im Nationalen Radverkehrsplan 2020 ist ein Anteil am Modal Split von fünfzehn Prozent. Wenn es im aktuellen Tempo weitergeht, wird dieses Ziel krachend verfehlt", kommentiert der ZIV die Ergebnisse der Studie.

Mehr über die Ergebnisse der Studie lesen Sie in der nächsten Ausgabe von velobiz.de Magazin.

19. November 2018 von Markus Fritsch
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