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Nach langem Tauziehen:

Bico übernimmt Markenrechte an Falter und findet neuen Partner

Nach langem Tauziehen hat die Bico für die Marke Falter klare Eigentumsverhältnisse herstellen können. Die Traditionsmarke war bisher im Besitz der insolventen Enik-Mutter S&P Holding. Zudem konnte für Produktion und Vertrieb von Falter, aber auch der Bico-Marke Matrix ein neuer namhafter Partner gefunden werden.

Markenübernahme nach zähem Tauziehen

Seitdem ab Anfang Mai immer wahrscheinlicher wurde, dass das Firmengeflecht rund um Enik bis auf den Manufaktur-Herstellers Campus nicht mehr zu retten sein würde, hat die Bico versucht, die Rechte an der Marke Falter zu übernehmen. Die juristische Ausgangslage dafür war günstig, denn mit Enik hatte die Bico zuvor einen Vertrag ausgehandelt, der ihr ein Vorkaufsrecht für die Markenrechte einräumt, falls Enik nicht in der Lage sein sollte, seinen vertraglichen Pflichten als Lieferant nachzukommen. Und dieser Fall war mit der Insolvenz und der bald darauf folgenden Betriebsstilllegung gegeben. Dennoch wurde die Übernahme der Marke Falter für die Bico noch zum Geduldsspiel. Denn Inhaber der Markenrechte war nicht die Enik GmbH, sondern deren Muttergesellschaft S&P Group GmbH & Co. KG, für die wiederum ein anderer Insolvenzverwalter zuständig war. Und nachdem bei S&P einzig die verschiedenen Markenrechte der Gruppe als Werte vorhanden waren, ist die Abwicklung dieser Gesellschaft vom Insolvenzverwalter offenbar nicht mit Vorrang betrieben worden.

Doch Ende Juli hat die Hartnäckigkeit des Bico-Management doch noch zum Erfolg geführt, wie Bico-Manager Axel Böse im Gespräch mit velobiz.de bestätigt: Für einen nicht näher genannten Betrag habe die Bico die Markenrechte aus der Insolvenzmasse der S&P Gruppe übernommen. Darunter war nicht nur die Marke Falter, sondern beispielsweise auch die nach dem Falter-Gründer benannte Marke Tallard sowie die bisher nicht verwendeten Marken Falke und Bismarck. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Markenrechte sei der Insolvenzverwalter nun in der Lage das Insolvenzverfahren für die S&P Group zu eröffnen. Nicht in dem Deal enthalten sind übrigens die Marken Enik und Campus. Die Marke Enik war und ist im Besitz der Familie Niklas, während Inhaber der Marke Campus die CP Campus Bike GmbH & Co. KG selbst ist.

Winora-Gruppe wird neuer Falter-Lieferant

Bei Herstellung und Vertrieb der Marke Falter fährt die Bico nun eine zweigleisige Strategie: Kinder- und Jugendräder bis 24 Zoll lässt der Einkaufsverband künftig selbst in Asien fertigen und liefert diese über sein Lager in Verl auch selbst aus. Fahrradmodelle ab 26 Zoll sowie die Bico-Marke Matrix werden hingegen künftig von der Accell-Gruppe in deren ungarischem Werk gefertigt und ab der Eurobike über die deutsche Accell-Tochter Winora vertrieben.

Dass die Winora-Gruppe über ihre Sparte Wiener Bike Parts ein systematischer Wettbewerber der Bico im Bereich Großhandel ist, sieht Böse übrigens nicht als Hindernis. Im Gegenteil: Schon seit längerem gebe es mit Wiener Bike Parts einen Streckenvertrag. Der Wettbewerb im Großhandel sei für die entsprechenden Aktivitäten der Bico bisher eher Ansporn als Hindernis gewesen.

25. August 2007 von Markus Fritsch

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