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Der VDZ sieht den Fahrradhandel auf der Sonnenseite im Jahr 2018
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Umsätze, aber auch Herausforderungen wachsen

VDZ: Fahrradhandel im Jahr 2018 „auf der Sonnenseite“

Der lange, trockene Sommer im vergangenen Jahr hat viele Menschen zum Radfahren animiert und dementsprechend für Rückenwind in der Fahrradbranche gesorgt. Davon hat nicht nur die Fahrradindustrie profitiert, sondern auch der Fahrradfachhandel als der weiterhin maßgebliche Vertriebskanal für Fahrräder und Pedelecs. Gleichzeitig sind jedoch auch die Herausforderungen an stationäre Fachgeschäfte gestiegen, wie gestern der Verband des Deutschen Zweiradhandels e.V. in Berlin deutlich machte. Wie das Jahr 2018 aus Sicht des Fahrradfachhandels verlief.

Laut VDZ-Schätzung dürfte das Umsatzwachstum bezogen auf die gesamte Branche im vergangenen Jahr bei ca. 8 bis 10 % liegen. Wie immer habe es erhebliche Unterschiede in der Entwicklung, je nach örtlicher Wettbewerbssituation und Liefer- und Leistungsfähigkeit der Unternehmen gegeben. Die Spanne reiche zwischen 2 und 30 %. Und zur erwirtschafteten Rendite heißt es vom VDZ: „Bei halbwegs stabilem Preisniveau konnten zufriedenstellende Renditen erwirtschaftet werden, die zur Stabilisierung der Kapitalausstattung vieler Unternehmen beigetragen haben.“ Von „Problemen“ spricht der VDZ hinsichtlich der Gewinnung ausrechend qualifizierter Mitarbeiter. Das habe sich in einer Steigerung der Personalaufwendungen bemerkbar gemacht.
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Fahrradfachhandel in 2018 auf der „Sonnenseite“ in der Handelslandschaft gestanden hat und froh sein dürfte, wenn auch in 2019 ein annähernd so gutes Ergebnis erwirtschaftet werden kann“, erklärt Thomas Kunz. Geschäftsführer des VDZ.

Umsatzanteil E-Bikes „in Richtung 45 %“

Der steigende Anteil der E-Bikes am Gesamtumsatz des Fachhandels war auch in 2018 wieder die Basis der guten Umsatzentwicklung. Der Umsatzanteil der E-Bikes am Fahrradumsatz entwickelte sich laut VDZ im Jahr 2018 in Richtung 45 % bei vergleichsweise stabilem Preisniveau. Vor allem hochwertige Produkte standen im Vordergrund des Interesses, wobei vielfach Leasingverträge die Finanzierung erleichterten.

Gleichzeitig äußerte der VDZ die Perspektive, dass bei der technischen Entwicklung der E-Bikes ein Niveau erreicht wurde, „das eine gewisse Beruhigung des Innovationstempos sinnvoll erscheinen lässt“. Das könnte die „Halbwertszeit“ dieser Produktgruppe verlängern und das im Warenbestand ruhende Risiko verringern. Nicht wenige Fachhändler würden es begrüßen, wenn die Produktzyklen auch bei den E-Bikes ein wenig langlebiger würden.

Umsatzentwicklung im Detail

Die Umsätze bei Fahrrädern ohne Motor sieht der VDZ auf Vorjahresniveau, während die Umsätze mit E-Bikes um 25 % zugelegt hätten. Insgesamt ergibt sich laut VDZ ein Umsatzwachstum im Fahrradverkauf von 25 %. Im Zubehör- und Bekleidungssegment schätzt der VDZ den Umsatzzuwachs auf rund 10 %, bei der Werkstatt rund 12 %.

Herausforderungen für den Handel

Für die Zukunft erwartet der VDZ aufgrund des enger gewordenen Arbeitsmarktes weiter steigende Aufwendungen für qualifizierte Mitarbeiter. Weitere Investionen seien auch in Ladeneinrichtung und Sortimentsgestaltung nötig, um den gestiegenen Erwartungen der Fahrradkäufer an die Präsentation gerecht zu werden. Die immer hochwertiger werdenden Produkte des Fahrradmarktes bringen steigende Erwartungen an Beratung, Präsentation und Service im Handel mit sich. Das sichere dem Fachhandel zwar Marktanteile, bringe aber auch mit sich, dass ständig an der Qualität von Beratung und Service gearbeitet werden muss. Mitarbeitergewinnung und -Schulung erfordern somit als wesentliche Erfolgsfaktoren wachsende Aufmerksamkeit, so der VDZ.

22. März 2019 von Jürgen Wetzstein
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