Reibungsvoller Tour-Test

Zug um Zug: Wie haltbar sind Schaltzüge?

Schaltzüge sind im Vergleich zu anderen Komponenten am Rennrad ein relativ günstiges Bauteil. Deren Bedeutung für die Performance der Schaltung ist jedoch alles andere als unerheblich: Wenn mit zunehmendem Alter die Reibungskräfte im Schaltzug steigen, funktioniert auch die beste Schaltung nicht mehr einwandfrei. Die Langlebigkeit und Qualität von Schaltzügen ist dabei nicht unbedingt eine Frage des Preises, wie die Zeitschrift Tour nach einem Dauertest in der aktuellen Ausgabe schreibt.

Zwölf Schaltzugsysteme hat die Tour-Redaktion in ihrem Testlabor knapp 6000 simulierten Schaltvorgängen ausgesetzt. Die Dichtungen der Schaltzüge wurden dabei wie im richtigen Leben Schmutz und Wasser ausgesetzt. Das Ergebnis dieser Tortur wirft Licht und Schatten auf die verschiedenen Systeme: Nur fünf der getesteten Produkte sind laut Tour „empfehlenswert“ oder „sehr empfehlenswert“.

Bei den anderen, nur „bedingt empfehlenswerten“ Schaltzügen stiegen die Reibungswerte im Testverlauf zu stark an. Keinen guten Eindruck hinterließen dabei übrigens insbesondere teflonbeschichtete Züge. Die Erklärung von Tour: Offenbar hat sich die Beschichtung in den engeren Radien rasch abgerieben, wodurch die Reibungswerte noch erhöht wurden. Bei anderen Schaltzügen wiederum war die Dichtung so stramm, dass zwar kein Schmutz in die Zughülle eindringen konnte, dafür aber die Reibungswerte schon im Neuzustand entsprechend hoch waren.

Die besten Schaltzüge lieferte laut Testergebnis Gore mit den vergleichweise teuren Produkten Ride On Professional und Ride On Sealed, Shimano mit Dura Ace SP41 und dem günstigen SIS SP40 sowie Campagnolo mit Ultra Shift.

27. September 2010 von Markus Fritsch