ADFC begrüßt Pläne
Im Ruhrgebiet und Hannover: Radschnellwege sollen neuen Potenziale erschließen
Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Hamm und den Kreis Unna miteinander verbinden soll. Diese schnelle Strecke für Radfahrer könnte in zehn Jahren auch die ständig von Autos verstopfte A 40 entlasten. Das zumindest hoffen die Planer. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßt dieses Vorhaben.
Das Land Nordrhein-Westfalen wird das Projekt finanziell unterstützen. Bei entsprechenden Ergebnissen der jetzt gestarteten Machbarkeitsstudie erhoffen sich die Planer auch Unterstützung vom Bund. ADFC-Bundesvorsitzender Ulrich Syberg ist vom Nutzen des Projekts überzeugt: „Solche Schnellwege haben das Potenzial, Pendler mit Arbeitswegen von zehn bis zwanzig Kilometern zum Umstieg aufs Fahrrad zu bewegen.“ Mögliche Nutzer gibt es in der Region reichlich. Die Planer rechnen mit bis zu zwei Millionen Radfahrern, die den Radschnellweg Ruhr regelmäßig befahren werden.
Syberg: „Schon die autofreie A 40 mit mehr als einer Million Besuchern im letzten Jahr hat gezeigt, dass das Fahrrad der schlafende Riese der Verkehrspolitik ist.“ Durch verbesserte Fahrradtechnik und die rasante Verbreitung von Elektrofahrrädern könnten schon heute größere Distanzen problemlos mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
Auch in der Region Hannover haben Planungen für ein Netz aus Radschnellwegen begonnen. In den Niederlanden und Dänemark haben sich Radschnellwege bereits bewährt und zu einer spürbaren Zunahme des Radverkehrs geführt. Sie erschließen neue Trassen vom Umland ins Zentrum oder verbinden räumlich nah beieinander liegende Zentren miteinander – und bieten sich damit als attraktive Alternative zum oft überlasteten Autoverkehr an.
Dafür müsse aber die Qualität stimmen, so Syberg. Damit Radschnellwege zu einem Erfolg werden, sollten sie bestimmte Mindestkriterien erfüllen. So sollten sie auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten bis zu 35 km/h sicher befahrbar sein und über einen hochwertigen und witterungsunabhängigen Belag verfügen. Radfahrer sollten unterwegs möglichst wenig anhalten und warten müssen. Eine ausreichende Breite von mindestens vier Metern sind genauso wichtig wie eine gute Wegweisung, Fahrradparkplätze und Unterstellmöglichkeiten bei Regen.
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