Im Kampf gegen Motortuning
Ernst Brust nimmt Hersteller in die Pflicht
Zur Fachtagung Batterietechnik hatte die Kriminalpolizei nach Würzburg geladen. Ein Themenschwerpunkt dort waren, Brände, die durch Batterien verursacht werden können. Als Sachverständiger des Prüfinstituts velotech.de berichtete Ernst Brust in diesem Rahmen über die bestehende Problematik im Zusammenhang mit Motortuning bei Pedelecs, u.a. erhöhe sich dadurch auch das Brandrisiko, wenn Motoren manipuliert werden. Seine Forderung an die Hersteller, eine Schnittstelle in die Motorsteuerung zu integrieren, damit es der Polizei bei Kontrollen leichter fällt, Motortuning nachzuweisen. Ernst Brust erklärt dazu: „Wenn die Polizei per Bluetooth auslesen kann, dass ein Pedelec-Motor mehr als 12 Wattstunden pro Kilometer leistet, dann ist der Motor getunt. Normal sind 5 bis höchstens 10 Wattstunden pro Kilometer. Bisher ist der Nachweis durch die Vielfalt der Tuning-Kits sehr aufwändig, man muss den Motor öffnen und braucht Fachkenntnisse. Die Schnittstelle würde das alles stark vereinfachen und zur Sicherheit beitragen.“
Problemfeld Reparatur
In seinem Tagungs-Beitrag sprach Brust mit Akku-Reparaturen ein weiteres Problemfeld an. Reparaturen von Akkus finden laut Brust legal statt, schadhafte Zellen von Akkus werden identifiziert und ausgetauscht. Brust gibt jedoch zu bedenken, dass dadurch oft die Brandgefahr steige. Und: „Die Haftung der Reparaturbetriebe als Hersteller kann in der Praxis fast nicht durchgesetzt werden, weil nach einem Brand mit bis zu 1.000 Grad Celsius der Akku nicht mehr vorhanden ist.“
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