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Nach Crash-Tests

Allianz warnt vor Gefahren beim Pedelec-Transport auf dem Autodach

Das Allianz Zentrum für Technik (AZT) hat umfangreiche Crash-Tests mit Pedelecs durchgeführt: Wie die Ergebnisse zeigen, treten beim E-Bike-Transport mit dem Auto zusätzliche Gefahren auf, da diese im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern ein deutlich höheres Eigengewicht aufweisen. Dazu sagt Kurt Benesch, Leiter des Allianz Kundenservices:

“ Wer Elektro-Fahrräder falsch befestigt, riskiert nicht nur Schäden am eigenen Pkw, sondern gefährdet dabei auch andere Verkehrsteilnehmer“.

"Die Versuche haben gezeigt, dass Fahrradträger, die auf der Anhängerkupplung montiert werden, deutlich besser für den Transport von Pedelecs geeignet sind als Dachträger. Bei Unfällen besteht das Risiko, dass die Räder vom Dachträger katapultiert werden und unkontrolliert umher fliegen", sagt Melanie Kreutner, Versuchsingenieurin im Allianz Zentrum für Technik. "Entscheidend ist in jedem Fall nicht nur die Gesamtlast des Trägers, sondern auch die der jeweiligen Schiene. Wird der einzelne Halter überlastet, bricht er und kann das Pedelec nicht mehr in der Position halten." Viele marktübliche Fahrradträger seien für den Transport von Pedelecs nur bedingt geeignet, da Elektro-Fahrräder aufgrund des elektrischen Antriebs, des Akkus und des verstärkten Rahmens meist mehr als 20 Kilogramm wiegen.

Für den Transport von Elektro-Fahrrädern auf dem Dachträger wurden zwei Räder ohne Akkus mit je 24,5 kg auf zwei Haltern von unterschiedlicher Stabilität befestigt. Der robustere Fahrradhalter ist auf ein Fahrrad mit maximal 20 kg ausgelegt, während der andere eine maximale Traglast von 15 kg aufweist. Ein Frontalcrash mit circa 50 km/h zeigte, dass der schwächer ausgelegte Fahrradhalter das Pedelec nicht halten konnte. Die Befestigungselemente brachen, und das Rad wurde nach vorne vom Dach geschleudert. Zwar konnte der robustere Halter das Pedelec festhalten, jedoch löste er sich unter der Last des Grundträgers mit dem Rad vom Dach.

Auch am Heck ist Vorsicht angesagt

Für die Untersuchungen wurden drei Pedelecs zu je 26,8 kg (inkl. Akkus) mit einem Fahrradträger auf der Anhängerkupplung befestigt, der für maximal drei Fahrräder mit je 15 kg, also einem maximalen Gesamtgewicht von 45 kg zugelassen war. Insgesamt war die Halterung damit um 35,4 kg überladen. Bei einem simulierten Ausweichmanöver mit 50 km/h wurde das Auto durch das Verdrehen des Fahrradhalters auf dem Kugelkopf vom innersten Pedelec eingedellt und die Rückleuchte beschädigt. Beim Überfahren von Bodenwellen, Schlaglöchern und auf Feldwegen brach am Fahrradträger der Befestigungsarm für das äußerste Pedelec und die Räder wurden nur noch durch Befestigungsbänder auf dem Träger gehalten. Nach den Tests konnte die Fahrt jeweils aus Sicherheitsgründen nicht fortgesetzt werden. Es bestand die Gefahr, dass sich entweder ein Pedelec oder der gesamte Träger vom Auto löst.

28. April 2015 von Jürgen Wetzstein
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