Erfolgreiche Taipei Cycle Show:
Asiatische Kunden rücken in den Fokus der internationalen Bike-Branche
Zwei großflächige Messehallen des noch jungen Nangang Exhibition Centers mit zusammen knapp 50.000 qm waren zur Taipei Cycle Show wieder bis auf den letzten Quadratmeter Ausstellungsfläche mit Unternehmen aus der Fahrradbranche vollgepackt. 1103 Aussteller aus 36 Ländern zählten die Messeveranstalter. Wer dabei als Newcomer auf der Messe ausstellen wollte, musste in die alten Messehallen im World Trade Center von Taipei ausweichen – quasi als Übergangslösung, bis die Erweiterung des Messezentrums im Stadtteil Nangang um eine weitere Halle in voraussichtlich zwei Jahren abgeschlossen ist.
Auch bei den Besuchern konnten die Taiwaner volles Haus melden: 7131 Besucher aus dem Ausland und 19.500 taiwanische Fachbesucher wurden an den Eingängen gezählt. Das waren 10,6 % bzw. 14,5 % mehr als im Jahr zuvor und so viel wie noch nie bei der Taipei Cycle Show. Auch wenn zum Messeschluss noch keine genauen Zahlen vorlagen, ist aus Gesprächen mit Ausstellern schon offensichtlich, dass der Anteil europäischer Messebesucher dabei zurückgegangen sein dürfte. Für den Zuwachs aus dem Ausland waren hingegen vor allem die Messeteilnehmer aus den benachbarten asiatischen Ländern verantwortlich, die bereits mehr als die Hälfte der ausländischen Messebesucher stellen - allen voran die Landsleute vom chinesischen Festland. Aber auch aus Japan, Korea, Malaysia, Singapur und Thailand wurde laut Messeveranstalter ein kräftiger Zulauf registriert.
Der Zuwachs kommt nicht von ungefähr: Radfahren als Freizeit- und Sportaktivität boomt in vielen asiatischen Ländern. Beispiel China: Dort habe sich im vergangenen Jahr der Absatz hochwertiger Rennräder annähernd verdreifacht, hieß es auf der Taipei Show aus dem Umfeld von Komponentenhersteller Shimano. Die wachsende Mittelschicht in dem Land mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern entdeckt offenbar gerade den Radsport als angesagte Sportart und auch als Statussymbol.
Die Dynamik dieser Entwicklung in China und anderen asiatischen Ländern wurde übrigens auch durch die Anwesenheit der meisten Premium-Marken aus dem europäischen und amerikanischen Markt auf der Taipei Show dokumentiert, die dort als Aussteller neue Kontakte zu Marktteilnehmern im Aftermarket suchten. Die Zeiten, als die Messe in Taipei vor allem vom OE-Geschäft geprägt waren, sind lange vorbei.
Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, wenn die Macher der Taipei Cycle Show sich künftig nicht mehr nur als größte Fahrradfachmesse im asiatischen Raum sehen. Gegenwärtig sei man noch die Nummer Drei in der Welt unter den Fahrradmessen, sagte der TAITRA-Vorsitzende Chih-Kang Wang in seiner Eröffnungsrede zur Taipei Cycle Show. Das Ziel laute nun, sich weltweit an die Spitze unter den Fahrradmesseveranstaltern zu setzen.
Vor diesem Hintergrund klingt auch der Vorschlag von Giant-CEO Tony Lo, die Taipei Cycle Show künftig in den Juli zu verlegen (velobiz.de berichtete) , nicht mehr so abwegig. Gleichwohl relativierte Messeveranstalter TAITRA diesen Vorschlag umgehend: Natürlich nehme man einen Vorschlag aus dem Munde des weltgrößten Fahrradherstellers sehr ernst, hieß es von der Taitra. Gleichwohl mache man eine Verlegung der Messe schlussendlich vom Votum aller Messeteilnehmer abhängig, wobei hier genauso Aussteller wie auch Besucher befragt werden sollen.
Zumindest eine kleine zeitliche Verschiebung wird es aber bereits im kommenden Jahr geben: 2014 soll die Taipei Cycle Show vom 5. bis 8. März und somit rund zwei Wochen früher als in diesem Jahr stattfinden.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.