Junge Messe weiter mit sinkenden Teilnehmerzahlen:
Best of Bike zeigt sich als (zu) entspannte Orderplattform
Als die Best of Bike vor drei Jahren Premiere feierte, war dies vor allem auch das Ergebnis eines starken Zusammenhalts unter den österreichischen Marktteilnehmern. Unter dem Dach der Herstellervereinigung Arge Fahrrad entschieden sich damals die österreichischen Anbieter, der in die Jahre gekommenen Bike und Trimm im verwinkelten Orderzentrum von Salzburg den Rücken zu kehren und stattdessen geschlossen ins hochmoderne Salzburger Messezentrum unter der Regie von Reed Exhibitions umzusiedeln. Der Erfolg gab dieser Entscheidung zunächst auch recht: Knapp 2500 Fachbesucher und 91 Aussteller konnten bei der Erstauflage der Best of Bike im Jahr 2012 gezählt werden.
Seitdem geht es jedoch stetig bergab mit der Bike-Fachmesse an der Salzach: Nach 2326 Fachbesuchern und 85 Ausstellern im vergangenen Jahr konnten nun heuer vom 14. bis 16. September nochmal weniger Messeteilnehmer gezählt werden, nämlich 2134 Besucher und 80 Aussteller. Rund 20 % der Besucher kamen dabei wieder aus Bayern.
Neuzugänge unter den Ausstellern waren unter anderem die Sports Nut GmbH, Fuji-Anbieter Advanced Sports, KED und der deutsche Leuchten-Spezialist MTS. Der Messe fern geblieben waren hingegen unter anderem Scott und Flyer sowie die EHS GmbH, die mit Nakita und Siga ein namhafter nationaler Bike-Anbieter in der Alpenrepublik ist. Besonders ärgerlich aus Sicht der Best-of-Bike-Aussteller ist dabei nicht nur, dass somit einige Mitglieder der Arge-Fahrrad der jungen Fachmesse den Rücken kehren, sondern darüber hinaus zeitgleich auch noch eine Ordermesse in der Steiermark an den Start brachten (velobiz.de berichtete) . In den Gremien der Arge sind darüber wohl ziemlich die Fetzen geflogen, wie aus Mitgliederkreisen zu hören ist.
Unterdessen werden die verbliebenen Aussteller nicht müde, den besonderen Charakter der Best of Bike als Arbeitsmesse zu loben. Fred Schierenbeck, Geschäftsführer von Thalinger Lange, hob etwa gegenüber velobiz.de die entspannte Atmosphäre der Messe hervor, die auch mal Raum und Zeit für ausführliche Gespräche mit den Handelspartner gebe. „Wir sind mit der diesjährigen Best of Bike sehr zufrieden. Trotz etwas geringerer Besucherfrequenz am Montag war besonders die Qualität der Kontakte mit unseren Händlern und Partnern während der drei Tage sehr gut, wir haben zahlreiche intensive und vielversprechende Gespräche geführt. Die Orderqualität und Orderbereitschaft war besser als 2013“, wird der Thalinger-Frontmann im offiziellen Schlussbericht der Messe zitiert.
Und auch beim österreichischen Marktführer KTM wird der Salzburger Bikemesse ein hoher Stellenwert eingeräumt: „Wir haben diesmal die Best of Bike als Plattform genutzt, um unsere internationalen Kunden einzuladen, was sehr gut angenommen wurde. Die Messe ist einer der wichtigsten Termine für unsere Verkaufsaktivitäten, und das gilt auch für Salzburg als Messestandort“, sagte Franz Leingartner, Geschäftsführer der KTM Fahrrad GmbH.
Unterdessen rätseln die Markteilnehmer im Nachbarland allerdings auch, wie sich der schleichende Abwärtstrend der Best of Bike noch umkehren lässt. Auf dem Papier und in der Praxis bringt die Best of Bike jedenfalls beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Messe mit. Der Standort Salzburg liegt ideal an der Schnittstelle zwischen West-Österreich, Bayern, Tschechien, Slowenien und der Mitte sowie dem Osten der Alpenrepublik. Das Messegelände ist topmodern und mit eigener Autobahnausfahrt perfekt erreichbar. Und Reed Exhibitions hat sich als professioneller Messeveranstalter bislang auch keine Blöße gegeben.
Vielleicht braucht die Messe auch nur noch etwas mehr Zeit, um sich nach dem letztjährigen Wegfall der Ispo Bike als neuer starker Messetermin im Alpenraum zu etablieren. Beim Messeveranstalter scheint man jedenfalls gewillt, diese Zeit der noch jungen Best of Bike zu geben, wie die frühzeitige Bekanntgabe des nächstjährigen Termins zeigt. Dieser ist vom 13. bis 15. September 2015.
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