Sachsenring Bike Manufaktur
Bewährungsstrafen für zwei ehemalige Geschäftsführer
Als Nachfolgeunternehmen von Fahrradhersteller Mifa war die Sachsenring Bike Manufaktur im Jahr 2017 sehr ambitioniert in Sangerhausen gestartet (velobiz.de berichtete) . Das Unterfangen war jedoch am Ende nicht von Erfolg gekrönt. Bekanntlich musste das Unternehmen im November 2020 einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren stellen. Der Geschäftsbetrieb wurde wenige Monate später an eine Investorengruppe verkauft (velobiz.de berichtete) , die seitdem unter neuem Firmennamen am Produktionsstandort Sangerhausen tätig ist.
MDR-Bericht
Vor kurzem sorgte die Geschichte rund um die Sachsenring Bike Manufaktur nochmals für Aufsehen. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtete über ein Urteil des Landgerichtes Halle in einem Prozess gegen zwei ehemalige Geschäftsführer des Unternehmens. Diese waren wegen veruntreuender Unterschlagung und Verletzung der Buchführungspflicht angeklagt.
Hintergrund der Anklage: Eine Schweizer Firma hatte E-Bikes und Teile im Wert von rund USD 1.5 Millionen USD nach Sangerhausen geliefert, um sie dort für den Export zusammenbauen und lagern zu lassen. Als die Sachsenring Bike Manufaktur 2019 in finanzielle Schwierigkeiten geriet, hatten die beiden Manager die E-Bikes als eigenes Vermögen ausgegeben und ohne Wissen der Schweizer für EUR 1.8 Millionen nach Belgien verkauft. Nachdem beide Geschäftsführer den Medienberichten zufolge geständig waren und beide sich durch diese Transaktion nicht selbst bereichern wollten, fielen die Strafen moderat aus. Beide Geschäftsführer kamen mit Bewährungsstrafen davon, einer muss zusätzlich 5000 EUR Schadensersatz an das geschädigte Schweizer Unternehmen bezahlen. Gegen das Urteil kann Revision eingelegt werden.
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