Rechtsstreit um Markenlogo

Britischer Fahrradhersteller bremst Formel-1-Team aus

Die Formel-1 ist ein Millionengeschäft. Doch auch wenn im Motorsport sehr viel Geld im Spiel ist, müssen gewisse Regeln eingehalten werden. Dies gilt auch, was die Nutzung von Markenlogos angeht. Diese Erfahrung musste soeben Formel-1-Team-Sponsor Rich Energy machen, der vor einem britischen Gericht gegen einen auch in Deutschland präsenten Fahrradhersteller den Kürzeren zog. Welche Rolle dabei ein Hirschgeweih spielte.

Ein Hirschgeweih ist das prägnante Markenloge des britischen Fahrradherstellers Whyte Bikes, der in Deutschland von Hawk Bikes aus Berlin vertrieben werden. Das Logo wird von Whyte Bikes seit über zehn Jahren genutzt. Eine täuschend ähnliche Abbildung verwendete Rich Energy, Team Sponsor des Haas Formel-1-Teams – u.a. gut sichtbar an der Front ihres Formel-1-Boliden. Dagegen ging Whyte Bikes juristisch vor. Von Whyte Bikes heißt es dazu: „Auf der Rich Energy-Website werden nur die besten Zutaten verwendet. Leider enthielt diese Zutat bisher eine nicht autorisierte Kopie des Whyte Bikes Stag's Head-Logos, die ohne Erlaubnis und gegen den Willen der Fahrradmarke aus Hastings verwendet wurde.“ Eine Einschätzung, die jetzt vor Gericht bestätigt wurde.

Richterin Melissa Clarke übte offenbar deutliche Kritik an Rich-Energy-Chef William Storey und Sean Kelly, Chef des Design-Büros, die das Haas Logo entwarf. Dabei ist in einer Pressemitteilung die Rede, dass das Gericht in die Irre geführt worden sei. Die Richterin war überzeugt, dass das Design des Klägers wissentlich kopiert worden sei.

Für den Hersteller von Energy-Drinks könnte das Urteil weitreichende Folgen haben. Allerdings scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen. Es ist zu erwarten, dass Rich Energy Berufung gegen das Urteil einlegen wird.

16. Mai 2019 von Jürgen Wetzstein