ADFC fordert Engagement
Bund soll sich an Entwicklung des Außenairbags beteiligen
mit deutlich weniger Wucht auf die Windschutzscheibe. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) forderte die Bundesregierung jetzt auf, sich an der Entwicklung zu beteiligen.
Heidi Wright, stellvertretende Bundesvorsitzende des ADFC, hält die Frontpartien der Autos für besonders gefährlich: „Der unnachgiebige Rahmen der Windschutzscheibe aus A-Säulen und Dachkante fügt Radfahrern bei einem Frontalcrash ohne diesen Schutz schwerste Verletzungen zu.“ 2008 verunglückten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 79.423 Radfahrer, davon starben 486 an den Unfallfolgen.
Rund 1,2 Millionen Euro Startkapital investiert die niederländische Regierung in die Idee und sucht derzeit Partner für weitere 1,5 Millionen Euro Entwicklungskosten. „Wenn deutsche Autos heute von selbst einparken können, muss diese Investition in den Radfahrer- und Fußgängerschutz doch selbstverständlich sein“, sagt Wright. Experten des niederländischen Forschungsinstitutes TNO erwarten die Marktreife dieses Außenairbags bis 2015.
Im kommenden Jahr wird das Konsortium zunächst die neue Sensortechnologie an fünf Versuchsfahrzeugen unter Realbedingungen in Amsterdam testen, denn der Sensor darf den Airbag nur auslösen, wenn es wirklich notwendig ist. Parallel entwickelt der Partner Autoliv, ein schwedisch-amerikanischer Komponentenentwickler, das eigentliche Airbag-System.
Der niederländische Verkehrsminister Camiel Eurlings hält den Außenairbag für „ein revolutionäres Projekt“ und blickt zuversichtlich voraus: „Die Wahrscheinlichkeit, so einen Fahrradunfall zu überleben, steigt mit diesem System um 50 bis 60 Prozent, vielleicht sogar um 80 bis 90 Prozent." Erste Crash-Tests mit herkömmlichen Autos hatten gezeigt, dass Radfahrer weiter oben mit der Windschutzscheibe kollidieren als Fußgänger. Dies müsse bei der Entwicklung berücksichtigt werden, so die niederländischen Erfahrungen. Ein Video des Crash-Tests steht auf
www.youtube.com
.
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