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Verband der Online-Händler
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Wegen Herstellerbeschränkungen:

BVOH sieht Online-Händler in existenzieller Gefahr

Zahlreiche Hersteller von Markenartikeln schränken bekanntlich durch entsprechende Vertragsklauseln den Internet-Vertrieb ein – auch um stationäre Fachgeschäfte zu stärken. Dadurch würden jedoch Online-Händler wettbewerbswidrig geschwächt, behauptet der Branchenverband BVOH und stützt sich dabei auf eine aktuelle Studie.

Verband der Online-HändlerBVOH-Präsident Oliver Prothmann schreibt an den Bundestag.

Über 7000 Unternehmen wurden für die Studie im Auftrag des Bundesverbands Onlinehandel (BVOH) von „Choice in eCommerce – der Initiative für Vielfalt und Innovation im Onlinehandel“ befragt. Allein in Deutschland mache rund ein Fünftel der Online-Händler aufgrund von Herstellerbeschränkungen einen jährlichen Verlust von mehr als 25 Prozent. Fast 50 Prozent der befragten deutschen Händler beklagen sich über Umsatzverluste durch Herstellerbeschränkungen. Besonders stark wirken sich der Studie zufolge Verbote, auf Online-Marktplätzen zu verkaufen, aus – für 12 Prozent der Umfrageteilnehmer der wichtigste Vertriebskanal.

Vertriebsbeschränkungen von Seiten der Hersteller seien in allen Sortimentsbereichen und europaweit verbreitet. In der Umfrage wurden fast 2000 Marken und Hersteller genannt, die solche Verbote aussprechen. Der BVOH sieht auch die Endkunden benachteiligt: „Beschränkungen haben nicht nur negative Folgen für den Handel. Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher werden erheblich durch die Vertriebsbeschränkungen geschädigt: Sie zahlen häufig deutlich mehr für Produkte, als sie es bei einem funktionierenden Wettbewerb müssten. Das darf nicht so bleiben. Der Schaden beträgt Jahr für Jahr Milliarden Euro“, sagt BVOH-Präsident Oliver Prothmann. So sei es nach Schätzungen des BVOH bereits bei über 10.000 Unternehmen zu Entlassungen gekommen.

Der BVOH fordert von der Politik ein entschlossenes Vorgehen gegen „den grassierenden Missstand der wettbewerbswidrigen Vertriebsbeschränkungen, unter denen besonders kleine und mittelständische Onlinehändler leiden“. Das Internet dürfe nicht zum exklusiven Spielfeld von Handelsriesen und Großkonzernen werden, sondern auch für KMU offen bleiben. BVOH-Präsident Prothmann wendet sich deswegen mit einem persönlichen Schreiben an alle Bundestagsabgeordneten.

Alle Ergebnisse der Studie einschließlich einer Liste aller genannten Hersteller mit Vertriebsbeschränkungen – angeführt von Adidas, Nike und Deuter – sind unter www.onlinehandel-in-gefahr.de abrufbar.

6. Juli 2016 von Oliver Bönig

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