Vernetzte Kollisionswarnung
Continental und Deutsche Telekom entwickeln digitalen Schutzengel
Bei einer Kollision mit Automobilen ziehen schwächere Verkehrsteilnehmer wie Pedelec- und Fahrradfahrer, aber auch Nutzer von Scootern und Fußgängern in der Regel den Kürzeren. Ziel einer neuen, vernetzten Lösung ist es, dies zu vermeiden. So berechnet die Lösung etwa den eingeschlagenen Weg eines Autos und eines Zweirades. Kreuzen sich diese wahrscheinlich zum gleichen Zeitpunkt, warnt das System per Mobilfunk die beiden Verkehrsteilnehmer in Echtzeit. Getestet wird dies bereits im Straßenverkehr, heißt es von der Deutschen Telekom.
„Mit der Kollisionswarnung statten wir Rad-, Pedelec- und Scooter-Fahrer mit einem digitalen Schutzengel aus“, sagt Oliver Bahns, verantwortlich für Connected Mobility bei T-Systems. „Der Schlüssel dafür ist der hohe Grad an Vernetzung: Etwa 85 Prozent der Bevölkerung in Europa nutzen ein Smartphone. Und auch immer mehr Autos sind verbunden. Mit unseren Rechnern im Mobilfunknetz sorgen wir zudem für extrem kurze Reaktionszeiten.“
GPS, Sensoren & Co
Die Kollisionswarnung basiert auf Satellitenortung (GPS), Beschleunigungssensoren, Mobilfunk und Cloud Computing. Das Auto übermittelt seine Position und Beschleunigungswerte per Mobilfunk in die Cloud. Der Radfahrer sendet diese Informationen via Smartphone oder vernetztem Fahrradcomputer ebenfalls in die Cloud. Sie berechnet die Wege für die nächsten fünf Sekunden und sendet bei drohender Kollision eine Warnung an das Auto und auf das Endgerät des Radfahrers. Damit diese Information möglichst schnell beide Verkehrsteilnehmer erreicht, kommt immer der Cloud-Rechner im Mobilfunknetz zum Einsatz, der am dichtesten am Ort der möglichen Kollision liegt. Techniker sprechen von Multi Access Edge Computing.
Die Partner entwickeln die Kollisionswarnung für den internationalen Einsatz im Alltag weiter und stellen die Ergebnisse zum ITS World Congress vor. Die Leitmesse für Intelligente Transportsysteme findet vom 11. bis 15. Oktober in Hamburg statt. Die Kollisionswarnung entsteht im Projekt Reallabor Hamburg und wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
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