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Radsport zählt zu den wichtigsten Säulen

Decathlon kann in Deutschland weiter zulegen

Nicht nur in Frankreich und Südeuropa, auch in Deutschland entwickelt sich Decathlon zunehmend zum führenden Sportartikelhändler, wie soeben veröffentlichte Umsatzzahlen für 2023 offen legen. Radsport zählt dabei für die Franzosen neben Bergsport und Fitness zu den wichtigsten Produktsegmenten.

Den meisten Umsatz unter einer Dachmarke vereint im deutschen Sporthandel die Einkaufsgenossenschaft Intersport (3,5 Mrd. EUR im Wirtschaftsjahr 2023). Als einzelnes Unternehmen dürfte hingegen inzwischen Decathlon der größte Sportfilialist hierzulande sein. Wie soeben vom Unternehmen gemeldet, gingen in Deutschland im vergangenen Jahr Waren im Wert von 1,11 Mrd. EUR (plus 4,7 %) über die Ladentheken von Decathlon. Und zwar stationär und digital: Rund 70 % des Umsatzes erwirtschafteten die 87 Filialen in Deutschland, weitere 30 % wurden online generiert. Davon wiederum hat Decathlon 11 % (2022: 7 %) nicht selbst verkauft, sondern über rund 400 Partnerhändler auf dem eigenen Marktplatz. Das Ergebnis vor Steuern (EBIT) von Decathlon Deutschland wird für 2023 mit 38,6 Millionen Euro beziffert.

Den größten Umsatzanteil von 55 % generierten in Deutschland die zusammengefassten Produktsegmente Bergsport, Fitness und Radsport. Vor allem im letztgenannten bekunden die Franzosen große Ambitionen, sich zunehmend auch im profitablen Premiumsegment zu etablieren. Unterstrichen werden diese Ambitionen zum Beispiel mit dem Sponsoring des Radsportteams Decathlon AG2R La Mondiale, der Eigenmarke Van Rysel und eigenen technischen Innovationen, wie den letztjährig vorgestellten eigenen E-Bike-Automatikantrieb .

Aber auch sonst will der Sportfilialist sein vor allem als preisgünstiger Anbieter geprägtes Image offenbar ein Stück weit ablegen. “Familien und Sporteinsteiger lieben Decathlon. In den nächsten Jahren arbeiten wir daran, dass auch Sportprofis sofort an Decathlon denken, wenn sie etwas Neues für ihren Sport brauchen”, sagt Deutschland-CEO Arnaud Sauret. Als weiteres Ziel wird genannt, "die Geschäftsprozesse der Gruppe zu dekarbonisieren und den Weg für neue Geschäftsmodelle auf Basis der zirkulären Wirtschaft auszubauen". Erreicht werden soll dies unter anderem über eine zunehmende Anzahl von verkauften gebrauchten Artiklen. In Deutschland seien im vergangenen Jahr bereits 64.000 gebrauchte Produkte über die Decathlon-Ladentheken gewandert, mehr als die dreifache Zahl als im Vorjahr.

Im Aufgabenheft für den deutschen Markt stehen zudem die Eröffnung von zwei neuen Filialen in Norddeutschland, zwei Umzüge in Böblingen und Wiesbaden sowie eine Modernisierung der Filiale im Dortmunder Stadtteil Aplerbeck.

Ebenfalls nach vorne, wenn auch etwas weniger dynamisch als im deutschen Markt, ging es für Decathlon im vergangenen Jahr auch international: Bereinigt um ungünstige Wechselkurse und die Auswirkungen der Schließung der Geschäftsaktivitäten von Decathlon in Russland stieg der Umsatz global um 1,15 % auf 15,6 Milliarden Euro. Die digitalen Verkäufe machten 17,4 % des Umsatzes der Gruppe aus (+0,7 Punkte gegenüber 2022). Das Nettoergebnis der Gruppe erreichte 931 Millionen Euro.

5. April 2024 von Markus Fritsch

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