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John F. Chiba

Der Seniorchef von Chiba Handschuhen ist verstorben

Mit John F. Chiba ist vor wenigen Wochen einer der großen Visionäre der Sportbranche verstorben. Der Gründer der gleichnamigen Handschuhmarke starb wenige Monate vor seinem 90. Geburtstag.

In einem Nachruf würdigt das Unternehmen, das seit dem Jahr 2009 von Sohn Marcus Chiba geführt wird, das Lebenswerk von John F. Chiba und die Persönlichkeit des großen Entwicklers und Erfinders.

Nachruf

„Johann (John) Franz Chiba der Sohn einer großen Handschuhmacher Dynastie erblickte das am 22. Oktober 1933 das Licht der Welt. Er war die 4te Generation einer Handschuhmacher Familie, deren Unternehmen 1853 in Abertham gegründet wurde und aus dem das Zentrum der deutschen Handschuhproduktion wurde und um 1900 mehr als 11.000 Menschen Arbeit fanden.

Seine Jahre begannen turbulent, 1945 im jungen Alter von 12 Jahren mußte er mit seinen Eltern über die Grenze in den amerikanischen Sektor fliehen, weil die Kommunisten, die Abertham besetzt hatten das Leben seiner Eltern als größten Arbeitgeber mit dem im Ort bedrohten. Die Chibas sind dann nach Kanada ausgewandet und blieben dort bis 1964. Das Heimweh brachte sie aber wieder zurück nach Deutschland, wo sie sich in Piding im Berchtesgadener Land 1964 ansiedelten.

Der Vater von John Chiba produziert weiter feine Lederhandschuhe aber John hatte visionäre Ideen und wollte Sporthandschuhe produzieren. Die ersten Modelle waren bunte Schihandschuhe, die es damals noch nicht gab. Der Erfolg gab ihm Recht, denn von den 600 Handschuhproduzenten die 1965 in Deutschland existierten und feine Lederhandschuhe produzierten sollten nach wenigen Jahren nicht mehr viele übrig bleiben.

Die Idee, Sporthandschuhe zu fertigen, war eine Innovation, ein großer Erfolg, und sicherte den Fortbestand der erfolgreichen Chiba Handschuhdynastie. Den Anfang bildeten Schi Handschuhe später kamen aber auch Fitness, Rad und Arbeitsschutzhandschuhe dazu. In den wilden 70er Jahren war Chiba weltbekannt durch seine Pelzhandschuh-Kollektion aus Fuchs oder Kaninchenfellen. John Chiba entwickelte damals eine revolutionäre und höchst effiziente Fertigungstechnik für seine Fellhandschuhe, die selbst bei den legendären Himalaya Expeditionen von Karl Herrligkoffer 1972 und 1973 erfolgreich eingesetzt wurden. Es folgten die ersten Fitness Handschuhe, die von den amerikanischen Bodybuildern wie z.B. Mr. Olympia Brian Buchanan – Mister Wespen Taille getragen wurden oder Radhandschuhe für Eddie Mercks. Immer war Chiba ganz vorne dabei mit Innovationen.

1982 entwickelte Chiba das Hotliner Heizsystem für Schihandschuhe, es kamen dann 3 geteilte anatomische Innenhandpolsterungen dazu, die Maßstäbe bei Paßform und Funktion von Radhandschuhe setzten, die Ausziehhilfen von Chiba die 1998 erstmals vorgestellt wurden, wurden zum Standard bei Radhandschuhen, oder das BioXcell-system gegen das Einschlafen der Hände beim Radfahren wurde ein riesiger Erfolg. Als kreativer Geist fand John Chiba viele innovative Lösungen und Verbesserungen für Sporthandschuhe.

Als Visionär baute er seine Firma zukunftssicher auf. Als einziger deutscher Handschuhhersteller wagte Chiba den Schritt eigene Produktionsstätten in Asien zu gründen. Nach dem Motto, „nur wer selbst produziert gibt sein Knowhow nicht in die Hände anderer Hersteller“. Chiba konnte damit bei Innovationen Standards setzten und neue Produktionstechniken entwickeln, die die Basis der hohen Lieferfähigkeit, Qualität und auch das sehr gute Preisleistungsverhältnis der Produkte von Chiba bildet.

John Chiba übergab die Firma seinen Sohn Marcus 2009 und kümmerte sich bis zum hohen Alter von 80 Jahren um die Produktion in Asien. Er hatte inzwischen Indonesisch gelernt und war dort von allen Mitarbeitern sehr geschätzt und als Unternehmer hoch angesehen.

John Chiba hatte beinahe sein ganzes Leben der Firma Chiba und den Mitarbeitern gewidmet und visionär die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Seine einmalige Persönlichkeit, seine freundliche Art und seine Fürsorge für Firma, Mitarbeiter und Familie werden unvergessen bleiben.“

29. August 2023 von Pressemitteilung
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