Traditionsreicher Name
Deutscher Fahrradhersteller meldet Insolvenz an
Die herausfordernden Bedingungen in der Fahrradbranche haben den Fahrradhersteller Sprick in eine finanzielle Schieflage geführt. Kurz vor Jahreswechsel wurde ein Insolvenzverfahren über die Sprick Cycle GmbH, die für Vertrieb, Einkauf, Service, Buchhaltung und IT zuständig ist, angeordnet. Und auch für die übergeordnete Sprick Holding GmbH, unter deren Dach sich auch die Produktionsfirma Sprick Rowery Spółka z o.o.in Polen befindet, gibt es eine Insolvenzbekanntmachung des zuständigen Amtsgerichts Bielefeld. In beiden Fällen wurde der Rechtsanwalt Axel Geese aus Bielefeld zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Die online veröffentlichten Geschäftszahlen der Holding zeichnen ein deutliches Bild zur wirtschaftlichen Entwicklung: Das Jahr 2023 markierte demnach für das Unternehmen mit einem ausgewiesenen Minus von über 6 Mio. EUR eine drastische Kehrtwende in der zuvor wirtschaftlich durchaus erfolgreichen Unternehmensgeschichte. In den Jahren zuvor wies die Sprick Holding durchgehend ordentliche Gewinne bei stetig steigenden Umsätzen auf. Zu Hochzeiten setzte das Unternehmen über 112 Mio. EUR um. Medienberichten zu Folge waren zuletzt mehr als 500 Mitarbeitende bei Sprick tätig.
Traditionsreiche Geschichte
Die Sprick Cycle GmbH wurde 2004 gegründet und ging aus der 1989 gegründeten Sprick Fahrräder GmbH hervor. Die Geschäftsführung liegt in den Händen von Marc Hanhörster und Jochen Hanhörster. Die Geschichte der Marke Sprick hat ihre Wurzeln freilich schon in viel früheren Jahren. Bereits im Jahre 1922 wurde die Julius Sprick KG gegründet.
Sprick ist aktuell insbesondere als Auftragsfertiger tätig. Unter Markennamen wie „Senator“, ,,Crown“ oder „Performance“ werden Kunden geschützte Marken angeboten, mit denen sie von Sprick produzierte Fahrräder in den Verkehr bringen können. Zu finden sind Fahrräder von Sprick insbesondere in diversen Online-Kanälen. Die Räder rollen dabei großteils im unteren Preissegment ins Sortiment von Anbietern wie Poco oder Norma.
Woom x Sprick seit 2021
Seit dem Jahr 2021 lässt auch der österreichische Kinderradspezialist Woom bei Sprick in Polen produzieren (velobiz.de berichtete) . Damit ist auch Woom von der Insolvenz von Sprick betroffen. Auf Anfrage von velobiz.de dazu erklärt Johannes Kisslinger, COO von Woom: "Momentan laufen intensive Gespräche zur aktuellen Situation, und wir sind in engem Austausch, um unsere Produktion zu gewährleisten. Unabhängig davon, haben wir unsere Produktionskapazitäten in Europa und global bereits weiter ausgebaut, um unsere Lieferfähigkeit mittelfristig sicherzustellen".
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