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In Prag sollte im April ein neuer Showroom eröffnen.
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Insolvenzanmeldung in Schweden

E-Zweirad-Anbieter Cake in finanzieller Schieflage

Vor wenigen Tagen hatte der schwedische E-Zweirad-Anbieter Cake noch die Expansion in weitere europäische Länder angekündigt und die Auslieferung einer neuen Modellplattform begonnen. Um so überraschender kommt jetzt die Meldung, dass das von Stefan Ytterborn gegründete Unternehmen in Schweden Insolvenz anmelden musste.

Aik heißt die Modellplattorm, die als Pedelec angelegt ist.

Designtechnisch ging Stefan Ytterborn mit seinem im Jahr 2016 gegründeten Unternehmen Cake von Anfang an eigene Wege. Die Vision des Unternehmens ist es, mit vielseitigen, elektrisch angetriebenen Zweirädern für eine umweltverträgliche Mobilitätsalternative zu sorgen. So erklärte es einst Ytterborn, der als Gründer von POC, der schwedischen Marke für Schutzausrüstung, in der Fahrradbranche Bekanntheit erlangt hat.

Mit dem Modell Aik zeigte Cake dabei auch ein Pedelec, das mit verschiedenem Zubehör zum Transport von Lasten oder auch Kindern genutzt werden kann. Cake strebte auf viele Märkte weltweit und setzte dabei vermehrt auf vor Ort etablierte Produktions- und Vertriebspartner. Insbesondere der asiatische Markt stand dabei im Fokus der Expansionspläne von Ytterborn, die durchaus auch Investoren überzeugen konnten. So konnte Ytterborn in einer weiteren Finanzierungsrunde im Jahr 2021 insgesamt 60 Mio. USD einsammeln velobiz.de berichtete .

Doch jetzt ergeht es Ytterborn wohl so wie vielen anderen Start-Up-Unternehmen aus der Mobilitätsbranche, die bis vor zwei Jahren noch die Lieblinge von Kapitalgebern waren: Die Großwetterlage auf dem Kapitalmarkt hat sich verändert – und für Unternehmen, die einen Nachweis der Rentabilität schuldig bleiben, wird es schwierig, weiteres Kapital für die notwendigen Wachstumsschritte zu erhalten. Deutlich wird das insbesondere im Bike-Sharing-Business, wo in den letzten Jahren ein deutlicher Konzeptrations- und Konsolidierungsprozess stattgefunden hat.

Dass Cake jetzt am 1. Februar in Schweden den Gang zum Insolvenzgericht antreten musste, wie Gründer Ytterborn gegenüber der schwedischen Wirtschaftspresse bestätigt, kommt jedoch etwas überraschend. Am 17. Januar 2024 berichtete Cake über den Beginn der Auslieferung der Bukk-Reihe, einem relativ Leichten E-Motorrad mit beeindruckenden Beschleunigungswerten.

Nur eine Woche später hatte Cake noch die Expansion nach Tschechien angekündigt. Die Eröffnung eines Showrooms zusammen mit dem Cake-Partner Sindat spol. sollte im April 2024 durchgeführt werden. „Die Aufnahme der Tschechischen Republik in unseren globalen Wachstumsplan für den Vertrieb ist ein bedeutender Schritt für CAKE. Als eines der ersten europäischen Länder, das unsere Produkte aufnimmt, unterstreicht dieser Schritt unser Engagement, die Zugänglichkeit zu nachhaltigen Elektromotorrädern weltweit zu verbessern“, erklärt Ytterborn am 25. Januar 2024 noch in einer Pressemitteilung.

Nur eine knappe Woche später erfolgte dann schon der Gang zum Insolvenzrichter, den Ytterborn in schwedischen Medien auf verschiedene Faktoren zurückführt. Genannt werden interne Probleme, aber auch das globale Finanzklima. Klimafragen stünden nicht mehr im Fokus, die Wirtschaft befinde sich in einer Rezession. Gegenüber dem Portal Electrek erklärte Ytterborn, dass ein Hauptinvestor kurz vor Abschluss der letzten Finanzierungsrunde abgesprungen sei.

Wie und ob es mit Cake weitergeht, ist noch völlig offen. Bislang gibt es noch keine offizielle Mitteilung, in der sich das Unternehmen zur Insolvenz und zu möglichen Zukunftsperspektiven äußerst.

5. Februar 2024 von Jürgen Wetzstein

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