Unternehmenskonstrukt auf dem Steuerprüfstand:
Ebay bekommt Gegenwind
Der Firmensitz in Luxemburg erlaubt es eBay, alle in Europa stattfindenden Verkäufe zum Umsatzsteuersatz von 15 % zu verrechnen. Gleichzeitig werden aber die Erlöse in der Schweiz verbucht, wo wiederum der Steuersatz besonders günstig für eBay ist.
Zusammen mit dem Umstand, dass am vermeintlichen Sitz in Luxemburg gerade einmal neun Mitarbeiter arbeiten, wachsen nun die Zweifel, ob dies tatsächlich als legitimer Firmensitz angesehen werden soll. Wäre dies nicht so und die eBay-Zentrale in der Schweiz zu verorten, so hätten die Umsatzsteuersätze der Länder berücksichtigt werden müssen, in denen der Verkauf stattfand. Reuters rechnet vor, dass in diesem Fall seit 2007 dem deutschen Fiskus damit rund 580 Millionen Dollar an Umsatzsteuer entgangen wären, dem britischen rund 500 Millionen Dollar.
Das Unternehmen selbst weist darauf hin, dass es sich an alle steuerrechtlichen Bestimmungen halten würde, dennoch muss eBay nun wohl gegenüber den Finanzbehörden beweisen, dass eBay Europe in Luxemburg der Anbieter der Dienstleistungen in der EU ist.
eBay steht mit dieser Problematik nicht alleine da. Bereits seit Jahren versuchen Deutschland, Frankreich und Großbritannien die bestehenden Steuerschlupflöcher zu schließen. Gerade US-Unternehmen würden oft ihre Europaniederlassungen so gestalten, dass sie möglichst günstige Steuersysteme ausnutzen können.
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