Mangels Nachfolger in der Familie:
Eddy Merckx verkauft sein Unternehmen
an den belgischen Investor Joris Brantegem bzw. dessen Gesellschaft Sobradis verkauft. "Wir haben mit Eddy vereinbart, keine Beträge oder Anteile bekannt zu geben, aber ich kann bestätigen, dass wir Mehrheitsgesellschafter geworden sind", wird Brantegem in Sportwereld zitiert. Gleichwohl bleibe auch der Gesellschaftanteil der Familie Merckx nach wie vor erheblich.
Auslöser des Verkaufs war einerseits, dass Merckx' Sohn Axel jüngst nach dem Ende seiner Radsport-Karriere nach Kanada, der Heimat seiner Frau, ausgewandert ist und wohl keine Ambitionen zeigte, das väterliche Unternehmen zu übernehmen.
"Wenn man etwas selbst aufgebaut hat, tut es weh, Abschied zu nehmen. Aber ich hatte keine andere Wahl, nachdem ich keinen Nachfolger habe, der die Fabrik in die Hand nehmen kann", sagte Merckx gegenüber Sportwereld. Gleichzeitig wurde wohl auch die Führung seines 1980 gegründeten Unternehmens mit rund 20 Mitarbeitern für den 63jährigen zunehmend zur Last. "Es ist jedoch meine Überzeugung, dass der Leiter eines Unternehmens seinen Mitarbeitern gegenüber verpflichtet ist, an die Zukunft zu denken. So eine Firma einfach kaputt gehen zu lassen, ist keine Option", so Merckx gegenüber der belgischen Zeitung.
Der neue Investor hat nun mit der ikonischen Marke offenbar einiges vor: "Merckx ist ein Familienbetrieb, der in den jüngsten Jahren gut gewirtschaftet hat, der aber gleichzeitig eine deutliche Verstärkung des Managements für die Zukunft gut gebrauchen kann", sagt Manager Jürgen de Vuyst von Sobradis. Und weiter: "Für uns ist das kein gewöhnliches Investement." Mit Merckx würden vielmehr langfristige Perspektiven verfolgt. Deshalb werde Sobradis das Management von Merckx auch mit zwei eigenen Mitarbeitern besetzen: Pieter Vansynghel als Geschäftsführer und Sven Goeminne als sein Stellvertreter.
Auch Eddy Merckx soll weiter eine operative Aufgabe bei dem von ihn gegründeten Fahrradhersteller übernehmen, allerdings in einer viel freieren Rolle. Vor allem in der Produktentwicklung und in der Außendarstellung sei Merckx weiterhin von "unschätzbarem Wert" für das Unternehmen, so De Vusyt.
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