Trotz Coronakrise
Einzelhandel baut Ausbildungsplatzangebot aus
Demnach steigt gegen den allgemeinen Trend in Corona-Zeiten die Zahl der angebotenen Stellen für die beiden Kernberufe des Einzelhandels.
„Im Einzelhandel gibt es keine Lehrstellenkrise. Das bestätigen die heute veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit eindrucksvoll. Auch in diesen herausfordernden Zeiten hat die Branche die Fachkräftesicherung fest im Blick und bietet jungen Menschen ein umfassendes und vielfältiges Angebot an Ausbildungsplätzen sowie gute Aufstiegschancen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die aktuellen Daten der BA zeigen im Februar 2021 für die Ausbildung Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 2,5 Prozent mit knapp 28.500 angebotenen Ausbildungsstellen auf. Die zweijährige Ausbildung Verkäufer/Verkäuferin rangiert mit knapp 19.000 angebotenen Ausbildungsstellen auf dem zweiten Platz. Das entspricht einem Plus von 6,8 Prozent gegenüber Februar 2020. Insgesamt stellt der Einzelhandel allein mit diesen beiden Berufen mehr als zwölf Prozent aller angebotenen Ausbildungsstellen. Für die praxisnahe Alternative zum Studium, die sogenannten Abiturientenprogramme des Handels, sind mehr als 8.800 Stellen zu besetzen, im Ausbildungsmarktranking nehmen sie damit Platz 6 ein. Insgesamt bietet der Einzelhandel duale Ausbildungen in über 60 Berufen sowie Abiturientenprogramme und duale Studiengänge an. Karriere mit Lehre ist im Einzelhandel die Regel: Über 80 Prozent der Führungskräfte haben mit einer Ausbildung begonnen.
„Die Wirtschaftsunternehmen bieten weiterhin sehr viele Ausbildungsplätze an und einige Branchen, wie der Einzelhandel, bauen ihr Stellenangebot sogar aus. Diese Botschaft muss auch die Politik weitertragen. In Coronazeiten finden Berufsorientierung in den Schulen, Ausbildungsmessen und Praktika kaum statt, deshalb braucht es einen öffentlichen und positiven Appell für die berufliche Ausbildung“, so Genth weiter. Das stetige Ausrufen einer Lehrstellenkrisen dagegen setze die falschen Signale in Richtung der jungen Menschen und ihrer Eltern. Es brauche eine klare Positiv-Kommunikation der Politik und den schnellen Ausbau von digitalen Berufsorientierungsangeboten.
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