Ifo-Konjunkturumfrage
Einzelhandel fehlen die Kunden, aber vielfach auch Ware
Aufgrund der Inflation und insbesondere steigender Energiepreise haben Konsumentinnen und Konsumenten weniger Geld zum Ausgeben zur Verfügung. Über alle Einzelhandelsbereiche hinweg berichten 45,7 Prozent der befragten Einzelhändler von weniger Kunden in ihren Läden. Der Fahrradeinzelhandel steht da vergleichsweise gut da. Laut Ifo-Institut klagen 32,4 % der befragten Unternehmen aus dem Fahrradhandel über niedrige Kundenfrequenzen im dritten Quartal 2022. „Wegen der hohen Inflationsraten können sich gerade einkommensschwache Menschen weniger leisten und sind zurückhaltend mit Einkäufen“, ordnet Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, die Ergebnisse ein. Besonders betroffen waren die Möbelhäuser. 80 Prozent der befragten Unternehmen berichteten davon, dass weniger Kunden kamen. Aber auch die Bereiche Kfz (63,2 %), Unterhaltungselektronik (62,8 %), Baumärkte (58,2 %), Bekleidung (54,7 %), Elektrische Hausgeräte(52,7 %) und Spielwaren (51,2 %) sind überdurchschnittlich stark vom Rückgang der Kundenfrequenz betroffen. Der Blick ist jetzt in vielen Branchen auf das Weihnachtsgeschäft gerichtet, wobei sich viele Händler große Sorge machten, wie Klaus Wohlrabe berichtet.
Liefersituation
Mit Lieferengpässen kämpfen noch 74,9 % der befragten Einzelhändler und damit etwas weniger als noch im September. Besonders betroffen ist hierbei aktuell der Lebensmitteleinzelhandel. Dahinter rangieren der Kfz-Handel und der Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten sowie auch Baumärkte. Der Fahrradeinzelhandel hat sich in diesem Ranking aus dem Spitzenfeld verabschiedet, auch wenn der Anteil der von Lieferproblemen betroffenen Fahrradgeschäfte mit 72,8 % weiterhin hoch ist.
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