Auslieferung ab 2017
Elektronische Schaltgruppe von FSA ist serienreif
Erlkönige der Schaltung von FSA geisterten schon vor zwei Jahren im Rennsport und vereinzelt auf Messen rum, doch über eine Serienfertigung schwieg sich der Komponentenhersteller mit Wurzeln in Taiwan bisher immer aus. Zur diesjährigen Eurobike lässt FSA nun die Katze aus dem Sack und präsentiert die erste eigene Komponentengruppe in einer marktreifen Ausführung.
Vorteile von kabellosen und kabelgebundenen Systemen vereint
Angelehnt an die bereits etablierten K-Force Anbauteile nennt FSA die Gruppe K-Force WE. Das angehängte Kürzel steht dabei für „Wireless Electronics“, was gleich schon die wichtigsten Eigenschaften der Schaltkomponenten beschreibt: Die Schaltimpulse werden vom Lenker kabellos mit ANT+ Signalen an Umwerfer und Schaltwerk übertragen, wo Elektromotoren die Kette von einem Ritzel aufs nächste schieben. Die Gruppe ist aber nicht komplett kabellos: Die Energie für die Schaltvorgänge wird mittels Kabeln von einer zentralen Batterie in der Sattelstütze an die beiden Schaltwerke übertragen. „Wir verbinden so die Vorteile eines kabellosen Systems wie einfache Montage und aufgeräumte Optik mit dem Vorteil der hohen Batteriekapazität eines kabelgebundenen Systems“, erklärt FSA das Konzept. Der Akku soll so für 4000 bis 6000 Fahrkilometer reichen, abhängig vom Gelände und dem Schaltverhalten des Fahrers. Ein Ladevorgang soll gerade mal 1,5 Stunden in Anspruch nehmen. Der Akku muss dafür nicht ausgebaut werden, eine Ladebuchse am Schaltwerk stellt die Stromversorgung sicher.
Individualisierung via App
Ein weiteres Feature, mit der sich die K-Force WE von anderen elektronischen Schaltgruppen auf dem Markt abhebt ist eine App für Smartphones. Diese zählt nicht nur alle Schaltvorgänge, sie berechnet aus dem Schaltverhalten des Fahrers auch, für wie viele Fahrkilometer die Kapazität des Akkus noch reicht. Zudem lässt sich über die App auch die Belegung der Schalttasten individuell konfigurieren. Der Besitzer einer FSA-Schaltgruppe kann so frei wählen, ob er den Umwerfer von rechts oder von links ansteuern will, und ob die obere oder die untere Schalttaste für Hoch- respektive Runterschalten nutzen will.
Eine kleine, aber feine zusätzliche Exklusivität bietet FSA den Fahrern am Cockpit an. Als einziger Hersteller bietet er einen austauschbaren Bremshebel in zwei Größen an. „Damit erhalten Fahrerinnen und Fahrer mit kleinen Händen erstklassige ergonomische Anpassungsmöglchkeiten der Bedienelemente“, verkündet FSA.
Komplett mit Kette und Bremsen
Schaltwerk und Umwerfer sind so ausgelegt, dass sie die aktuell angesagten Ritzelkombination bewältigen können: So ist der hintere Kettenwechsler für Kassetten mit bis zu 32 Zähnen ausgelegt. Die gruppeneigene Kassette mit elf Ritzeln wird entsprechend auch in den Kombinationen 11-25, 11-28 und 11-32 angeboten. Der vordere Kettenwechsler hat eine Kapazität von 16 Zähnen und meistert sowohl die klassische Renn-Übersetzung mit 53/39 Zähnen wie auch die populäre Compact-Übersetzung mit 50/34 Zähnen. Zur Gruppe gehört auch eine neu entwickelte Carbon-Kurbel, die nicht nur mit verschiedenen Abstufungen, sondern auch in sechs Längen angeboten wird. Abgerundet wird das System mit einer selbst entwickelten und selbst gefertigen Kette sowie einem Felgenbrems-Set. Das Scheibenbremsen am Rennrad immer populärer werden, hat auch FSA notiert. Es existieren bereits Prototypen, doch der Hersteller will noch keinen Serienstart verbindlich kommunizieren.
Auslieferung ab Mai 2017
Für die Schaltgruppe mit Felgenbremsen bestätigt FSA aber bereits die Auslieferung. Sie soll ab Mai 2017 erfolgen. Dann wird auch die App zur Schaltgruppe verfügbar sein, vorerst aber nur in einer Version für Android-Systeme. Eine iOS-Variante für Apple iPhones soll später folgen. Für alle Komponenten zusammen gibt FSA ein konkurrenzfähiges Gewicht von 2090 Gramm an. Die Verkaufspreise sind noch nicht endgültig bestimmt, sie sollen sich aber auf dem Niveau der leistungsmäßig ähnlich angesiedelten Gruppen von Shimano und Sram bewegen.
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