Schrittweise Markteinführung
Erste E-Bikes bremsen bereits mit Bosch-ABS auf Deutschlands Straßen
Centurion, Cresta, Flyer, Kalkhoff und Riese & Müller in Trekking- und City-eBikes. Ausgestattet sind die Räder mit Bosch E-Bike ABS mit der Performance Line (Cruise und Speed) und dem Intuvia-Display. Im Flotteneinsatz seien derzeit insgesamt 220 Räder mit Bosch eBike ABS auf den Straßen unterwegs, heißt es von Bosch. Die Pedelecs mit ABS kommen als Testräder bei ausgewählten Händlern von Centurion und Cresta, in einer Event-Flotte am Flyer-Hauptsitz in Huttwil, in Kalkhoff-Testflotten bei touristischen Verleihstationen sowie in Riese & Müller-Erlebnis-Stores zum Einsatz. Für den Handel seien die Räder mit ABS ab Herbst/Winter 2018 verfügbar.
Schrittweise Einführung
„Wir führen das System schrittweise ein. ABS liefern wir seit September 2017 an Fahrradhersteller aus. Diese integrieren es zunächst in Fahrräder, die in den sogenannten Flottenbetrieb gehen – beispielsweise in Tourismusflotten oder Verleihflotten“, erklärt Claus Fleischer. Als Grund für die zweistufige Einführung nennt der Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems die Tatsache, dass ABS komplett neu für die Branche ist: „Wir haben die Zeit in der Wintersaison genutzt, um die Hersteller und Händler zu schulen. Ab Herbst/Winter 2018 wird das Bosch E-Bike ABS dann im Handel erhältlich sein.“
Zur Bedeutung des ABS für E-Bikes sagt Fleischer: „Die Bremsen der vergangenen Jahrzehnte haben das Radfahren einfacher und sicherer gemacht. Viele erinnern sich an die ersten Seilzugbremsen, dann Hydraulik- und Scheibenbremsen. Die Bremskraft hat sich also deutlich erhöht. Durch das ABS kommt jetzt noch einmal eine bessere Beherrschung dieser Bremskraft dazu. Vor allem in Momenten, in denen der Radfahrer schnell reagieren muss. Es bringt also mehr Stabilität“.
Dank des E-Bike-ABS werde die Wahrscheinlichkeit verringert, dass das Vorderrad blockiert und wegrutscht oder das Hinterrad abhebt. Auf diese Weise lasse sich der Bremsweg reduzieren und das Risiko von Überschlägen und Stürzen verringern. „Beim Vorderrad-ABS überwachen Raddrehzahlsensoren die Geschwindigkeit beider Räder. Sobald das Vorderrad zu blockieren droht, regelt das Bosch E-Bike ABS den Bremsdruck und optimiert so die Fahrstabilität und Lenkbarkeit des E-Bikes“, erklärt Fleischer.
Einer Studie der Bosch Unfallforschung zufolge ließen sich bei einem flächendeckenden Einsatz des ABS die Zahl der Pedelec-Unfälle um bis zu 25 Prozent reduzieren.
Entwicklungspartner Magura
Bei der Entwicklung des eBike-ABS hat Bosch mit dem langjährigen Partner Magura zusammengearbeitet, der ein spezielles Bremssystem gefertigt hat. In den Modelljahren 2018/19 ist das Bosch E-Bike ABS ausschließlich in dieser Kombination verfügbar. Das ABS ist mit allen Produktlinien von Bosch kompatibel, der Einsatz ist vor allem auf Trekking- und City-E-Bikes mit 28-Zoll-Rädern ausgerichtet. Fleischer ist vom Potenzial des E-Bike-ABS überzeugt: „Die Analogien beim Auto und beim Motorrad zeigen, dass solche Systeme zunächst eine Sonderausstattung im Premium-Segment sind, dann werden sie serienmäßig und in der unteren Preisklasse optional, und später gegebenenfalls gesetzlich vorgegeben. Ich glaube schon, dass ABS bei hochwertigen Pedelecs Standard wird.“
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