Erfolg für Europas Fahrradhersteller:
EU-Kommission legt die Anti-Dumping-Reform auf Eis
"Nach einem Jahr harter Arbeit haben wir gewonnen", wird Brian Montgomery, Vorsitzender des europäischen Fahrradherstellerverbands EBMA, bei Bike Europe zitiert. Das Statement des Industrie-Lobbyisten verrät, dass die Fahrradbranche seit der Veröffentlichung eines sogenannten Green Paper durch EU-Kommissar Peter Mandelson einige Hebel in Bewegung gesetzt hat. In diesem Dokument stellte der Brite in Frage, ob das gegenwärtige System der Anti-Dumping-Zölle in einer zunehmend globalisierten Wirtschaft noch Sinn macht. Vor allem auch das immens aufwändige Prozedere zur Einführung solcher Zölle wollte Mandelson deutlich vereinfachen.
Vor allem die letztere Idee erntete großen Zuspruch etwa vom europäischen Fahrradhändler-Dachverband ETRA, der in einem entsprechenden Statement beklagte, dass durch die häufigen Anti-Dumping-Untersuchungen zu viele Ressourcen gebunden würden. Ganz anders hingegen die Position der Fahrrad- und Teile-Industrie: Diese brachte in einer Anhörung im März 2007 sehr deutlich zum Ausdruck, dass die Kommission am gegenwärtigen System am besten gar nichts ändere.
Anfang der Woche, so berichtet Bike Europe, habe Mandelson nun mitgeteilt, dass er für eine Reform der Anti-Dumping-Zölle keine Einigung unter den 27 EU-Ländern habe erzielen können und dass das Thema deshalb vorerst auf einen späteren Zeitpunkt verschoben würde. In Industriekreisen wird diese Verschiebung als ein Scheitern Mandelsons Überlegungen gewertet.
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