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Der Radverkehr boomt.
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Vorbild für die Welt:

Europäische Rad-Lobbyisten empfehlen den Blick nach Deutschland

Wer als Fahrradförderer in Europa beispielhaftes Know-how rund um den Radverkehr sucht, sollte sich nicht etwa nur in den Niederlanden oder in Dänemark umsehen, sondern vor allem auch in Deutschland. Das empfiehlt zumindest der europäische Radfahrer-Verband ECF in einer aktuellen Studie, wie das Deutsche Institut für Urbanistik (DIfU) auf seinem Fahrradportal jüngst meldet. Deutschland habe alle Antworten, heißt es demnach beim ECF.

Deutschland sei einer der am schnellsten Radfahrnationen in Europa. Zwar wird in den Niederlanden oder Dänemark insgesamt mehr Rad gefahren, das spannende an einer Entdeckungsreise durch Deutschland sei aber, so die ECF-Studie, dass es hier bei den Radverkehrslösungen viel mehr Entwicklungsstufen zu beobachten gebe.

"Wir haben die klassischen Fahrrad-Städte wie Münster, Freiburg oder Bremen. Überall dort wird mehr als ein Viertel der Fahrten mit dem Fahrrad gemacht, dank einer langen Fahrrad-Tradition und aktiver Radverkehrsförderung", sagt David Greve vom ADFC. "Aber die besten Städte, die man sich als Besucher anschauen sollte, sind wahrscheinlich Städte, die 'auf dem Sprung' sind, die hart daran arbeiten, den Radverkehr voranzubringen. Städte, die eigene Fahrradbudgets und Personal haben, die Geld für Infrastruktur und Kampagnen ausgeben und ehrgeizige Pläne vorantreiben. Beispiele hierfür sind München, Frankfurt und Hannover."

Insbesondere die Entwicklung der bayrischen Landeshauptstadt wird dabei von Greve hervor gehoben: München habe es geschafft, den Radverkehrsanteil von 6 Prozent (1996) auf 17,4 Prozent (2011) anzuheben. Dennoch werde das entsprechende Rampenlicht oft durch die Hauptstadt Berlin gestohlen, die in den internationalen Medien mehr Aufmerksamkeit bekommt.

Doch auch die Radnutzung in Deutschland insgesamt ist auf dem Vormarsch: Im Jahr 2002 machte jeder Deutsche im Durchschnitt 0,33 Fahrradfahrten pro Tag, im Jahr 2011 waren es schon bis zu 0,5 Fahrten. Der gerade erst aktualisierte Nationale Radverkehrsplan der deutschen Bundesregierung hat als Ziel, dass bis 2020 rund 15 % aller Fahrten mit dem Fahrrad gemacht werden. Doch schon jetzt liegt dieser Wert bei 14,5 % mit weiter steigender Tendenz.

"Dies war eine Revolution von unten", sagt Bettina Cibulski, Sprecherin beim ADFC. Der Nationale Radverkehrsplan sei somit eher eine politische Reaktion als ein Dokument des Wandels: "Junge, urbane, gut ausgebildete Menschen haben mit dem Radfahren angefangen. Und diese Gruppe ist ein Beispiel für den Rest der Bevölkerung, die nun ebenfalls auf das Fahrrad steigt", sagt Cibulski.

Mehr zu diesem Thema gibt es beim DIfU ( http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/neuigkeiten/news.php?id=3925 ) und beim ECF ( http://www.ecf.com/news/cycling-solutions-why-germany-has-all-the-answers/ )

21. Januar 2013 von Markus Fritsch

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