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Eine Reihe von solcher Satelliten sind die Grundlage des Galileo-Systems.
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Alternative zu GPS

Europäisches Satellitennavigationssystem Galileo startet erste Dienste

Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo hat am 15. Dezember seine ersten Dienste gestartet. Es ist das globale Satellitennavigationssystem der Europäischen Union - vergleichbar mit dem amerikanischen Satellitendienst GPS.

Mit Galileo gewinnt Deutschland einen unabhängigen Zugang zur Satellitennavigation - und damit mehr digitale Souveränität. Das System ist Grundvoraussetzung für zahlreiche digitale Dienste: z. B. das Navigieren per Smartphone, neue Mobilitätsanwendungen oder modernste Rettungsarbeit. Auch Schlüsseltechnologien wie das automatisierte und vernetzte Fahren werden durch die Satellitennavigation überhaupt erst möglich.

Zu den ersten Diensten von Galileo gehören z.B. eine mobil Positionsbestimmung, z. B. mit dem Smartphone, die frei verfügbar ist. Dabei handelt es sich um einen kostenlosen Massenmarkt-Dienst für Ortung, Navigation und Zeitgebung, der in allen Galileo-kompatiblen Chipsätzen in Smartphones oder in Fahrzeug-Navigationssystemen zum Einsatz kommen kann. Eine Reihe solcher Smartphones ist seit Herbst 2016 auf dem Markt, sie können nun die Signale für genauere Positionsbestimmungen nutzen. Ab 2018 wird auch jedes neue Fahrzeugmodell, das in Europa verkauft wird, mit Galileo ausgerüstet sein, was bei zahlreichen Geräten die Navigation verbessern und das Notfallkonzept eCall ermöglichen wird, heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission. Insbesondere bei der Navigation in städtischen Gebieten, wo die Satellitensignale häufig von hohen Gebäuden gestört werden, verspricht man sich dank Galileo Vorteile durch die verbesserte Präzision der Ortung.

Profitieren können jetzt auch Such- und Rettungsdienste, beispielsweise in der Seerettung. Zudem gibt es ein verschlüsseltes Signal für autorisierte Nutzer wie Polizei und Feuerwehr.

Das Galileo-Projekt befindet sich seit 2007 im Aufbau und hätte eigentlich bereits viel früher in Betrieb gehen sollen .Derzeit sind 18 Satelliten in ihren Umlaufbahnen. Bis 2020 soll die Zahl der Satelliten auf rund 30 steigen.

Das Galileo-System ( http://www.usegalileo.eu ) wird u. a. vom Bodenkontrollzentrum im bayerischen Oberpfaffenhofen gesteuert. Deutschland ist auch der größte Geldgeber für das Projekt: Von den insgesamt mehr als 7 Milliarden Euro, die zwischen 2014 und 2020 in das europäische Satellitennavigationssystem investiert werden, übernimmt Deutschland rund 20 Prozent.

19. Dezember 2016 von Jürgen Wetzstein
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