Polizeiliche Kriminalstatistik 2011
Fahrraddiebstahl ist die Straftat mit dem stärksten Anstieg
Insgesamt 328.749 Fahrraddiebstähle wurden 2011 registriert. Angesichts der 2010 gemeldeten 306.559 Diebstähle entspricht dies einer Steigerung um deutliche 7,2 Prozent. Gleichzeitig sank die ohnehin bereits niedrige Aufklärungsquote auf einen neuen Tiefststand von 10,1 auf glatte 10 Prozent.
Berlin und Hamburg kämpfen mit Raddieben
In der Statistik wird unterschieden zwischen Diebstahlsdelikten mit und ohne erschwerenden Umständen. „Erschwerende Umstände“ heißt beim Fahrraddiebstahl, dass das Rad abgeschlossen oder in sonst einer Form gesichert war. Mit 266.378 Fällen trifft dies auf einen Großteil der Raddiebstähle zu. Diese Kategorie hat damit mit 7,8 % mehr gemeldeten Diebstählen den größten Anstieg zu verzeichnen. Diese Zunahme wird in der Kriminalstatistik übrigens explizit auf die deutliche Zunahme an Fahrraddiebstählen in den Städten Berlin und Hamburg zurückgeführt.
Nach wie vor bemerkenswert hoch ist die Zahl der „einfachen“ Diebstähle, bei denen das Fahrrad nicht gesichert war. Auch hier ist eine Zunahme um 5,7 % auf 62.370 Delikte zu verzeichnen. Immerhin ist in diesen Fällen die Aufklärungsquote mit 23,4 % (2010: 23.9 %) deutlich höher. Offenbar wird vielerorts ein nicht abgeschlossenes Rad als Einladung zu einer spontanen „Spritztour“ verstanden, ohne dass das Rad dauerhaft in Besitz genommen wird.
Dunkelziffer verfälscht Statistik
Trotz der gestiegenen Zahl an Fahrraddiebstählen liegt die Zahl der gemeldeten Fälle im langfristigen Vergleich auf einem niedrigen Niveau. Dabei ist allerdings auch eine vermutet hohe Dunkelziffer zu berücksichtigen, da viele Diebstähle angesichts der bekannt geringen Aufklärungsquote nicht zur Anzeige gebracht werden.
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