Er träumt vom Motorradfahren
„Fahrradfreundlichste Persönlichkeit“ 2018 hat schon im Februar sein Fahrzeug gewechselt
gemütliche oder der actiongeladene Fahrradfahrer. Als wichtige Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs nennt Jaenicke: „Autofreie Innenstädte wären schön, allein wegen der Luftqualität. Außerdem brauchen wir mehr Radwege und Fahrradstraßen und natürlich sonniges Wetter.“ Tipps, mehr Menschen aufs Fahrrad zu bringen, gibt er auch noch auf den Seiten des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur BMVI, auf dessen Initiative der seit 2003 vergebene Preis zurückgeht. Beteiligt sind auch die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V., Partner sind ZIV und VSF. So weit, so fahrradfreundlich.
Motorrad-Fan
Gestern war dann in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung jedoch von Jaenickes Leidenschaft zu Motorrädern lesen. Unter der Dachzeile „Mein Lieblingsstück“, eine wöchentliche Kolumne, sagt er: „Motorradfahren ist perfekt für jemanden, der so viel unterwegs ist wie ich … Motorrad fahre ich wie die meisten anderen Auto, nur dass es viel sparsamer und schneller ist: Ich stehe nie im Stau und muss nie einen Parkplatz suchen. Ich habe schon als Kind vom Motorradfahren geträumt und habe gleich mit 18 meinen Führerschein gemacht.“ Und: „Im Moment drehe ich gerade in Amsterdam. Hier fahre ich allerdings Fahrrad wie alle anderen. Ist auch mal schön.“ Für nächstes Wochenende könnte ein Bekenntnis zum Bahnfahren geplant sein. Wer solche Fahrradfreundlichen Persönlichkeiten hat, braucht keine Fahrrad-Feinde mehr.
Augen auf bei der Auswahl
Doch das zeigt nicht, dass Jaenicke eine gespaltene Persönlichkeit hat. Es zeigt vor allen Dingen, dass diese Art von Preisen unsinnig ist. Es darf doch nicht darum gehen, irgendwelchen Menschen, die gerade mal im Rampenlicht stehen, die Verantwortung zur Imageverbesserung des Fahrrad, des Vegetarimus oder irgendwelcher politischen Einstellungen aufzudrücken, nur weil sie eben prominent sind. Abgesehen von der zweifelhaften imagebildenden Wirkung der Zuschreibung sind die Testimonials nun mal nicht fürs Fahrradfahren in der Stadt berühmt, sondern für ihre schauspielerischen, ihre sportlichen oder sonstigen Erfolge. Und Menschen, die oft um ihre Meinung gefragt werden, vergessen schon mal, welches Image sie zuletzt zugesagt haben, aufzupolieren.
Also: Lieber wirklich Fahrrad fahrende Menschen oder solche, die das Fahrrad oder seinen Einfluss vorantreiben und Tolles leisten, mit einem Fahrrad-Preis zur Prominenz machen. Statt Promis zum Fahrradfahrer abstempeln, nur weil sie berühmt sind.
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