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Thomas Wiesel hat im Jahr 2021 Poison Bikes übernommen und steht seither als geschäftsführernder Gesellschafter an der Spitze.
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Geschäftsbetrieb läuft weiter

Fahrradhersteller Poison Bikes stellt Antrag auf ein Schutzschirmverfahren

Poison Bikes will sich neu aufstellen und hat deshalb einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Geschäftsführung und Restrukturierer erarbeiten derzeit einen Sanierungsplan, mit dem sie die GmbH wieder auf Kurs bringen wollen.

Der Antrag auf ein Schutzschirmverfahren, also ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung, hat Poison Bikes beim zuständigen Amtsgericht in Mayen gestellt. Laut einer Pressemitteilung hat das Gericht diesem nach eingehender Prüfung der notwendigen Testate über die positiven Sanierungsaussichten stattgegeben.

Für das Schutzschirmverfahren hat das Unternehmen den Restrukturierungsexperten Prof. Dr. Jan Roth, von der bundesweit tätigen Sozietät Wellensiek ( www.wellensiek.com ), zum Generalhandlungsbevollmächtigten berufen. Rechtsanwalt Roth wird die Geschäftsführung während des Verfahrens in der Eigenverwaltung begleiten. Das Schutzschirmverfahren wird, wie üblich, von einem vorläufigen Sachwalter begleitet. Das Gericht hat hier Rechtsanwalt Jens Lieser von der Sozietät Lieser Rechtsanwälte eingesetzt.

Der Geschäftsbetrieb von Poison Bikes mit seinen 20 Beschäftigten läuft unverändert weiter. „Wir fertigen weiter Bikes nach den individuellen Wünschen unserer Kunden. Das bleibt unser Kerngeschäft für alle Arten von Bikes“, sagt Thomas Wiesel, seit dem Jahr 2021 geschäftsführender Gesellschafter von Poison Bikes, (velobiz.de berichtete) . „Auch werden wir keine Kompromisse bei der Qualität der Komponenten eingehen,“ so Wiesel weiter. Jedoch müsse man Kosten sparen und dafür vor allem Prozesse optimieren.

Schwerer Stand für Custom-Made

Die Rad-Manufaktur litt nach dem Ende der Corona-Pandemie von der insgesamt rückgängigen Nachfrage nach Fahrrädern und E-Bikes. Zu den Gründen der finanziellen Schieflage heißt es von Poison Bikes zudem: "Die großen Hersteller und Händler brachten daraufhin Überproduktionen mit starken Rabatten auf den Markt. Da Poison Bikes als Custom-Made Manufaktur erst nach Kundenauftrag produziert, machte es wirtschaftlich keinen Sinn, diese Rabatte mitzugehen und verlor dadurch Kunden.“

Zudem hätten viele Händler, mit denen Poison Bikes zusammenarbeitet, vor allem Bestandsware und weniger individuell gefertigte Bikes verkauft. Bei Posion Bikes geht man davon aus, dass wenn die Überproduktionen abgebaut sind, auch der Trend nach individuellen Bikes in den unterschiedlichen Sparten wieder Fahrt aufnehmen wird.
Bis dahin soll das Unternehmen neu aufgestellt werden.

„Nach eingehender Prüfung der Situation haben wir für Poison Bikes einen Investorenprozess eingeleitet. Wir wollen so einen Partner finden, der das Unternehmen bei den kommenden Aufgaben unterstützt,“ sagt Restrukturierungsexperte Roth. Es habe bereits kurz nach Antrag auf ein Schutzschirmverfahren erste Interessensbekundungen potenzieller Investoren gegeben. „Das Interesse von Investoren zeigt, dass das Geschäftsmodell von Poison Bikes funktioniert und Zukunft hat,“ ist Roth überzeugt.

11. Oktober 2024 von Jürgen Wetzstein

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