
Trendwende lässt (noch) auf sich warten
Fahrradindustrie in Taiwan verspürt weiter Gegenwind
Wegen der nach wie vor verhaltenen Konsumentenstimmung und dem verregneten Frühjahr in Europa zieht sich die Reduktion der bedenklich hohen Lagerbestände in der Fahrrbranche über einen deutlich längeren Zeitraum hinweg als zunächst erhofft. Und weil die Lager in den wichtigsten Zielmärkten wie den Vereinigten Staaten und den EU-Staaten noch immer zu voll sind, ist der Bedarf nach neuer Ware überschaubar. Darum überrascht es auch nicht, dass die Exportzahlen von Taiwans Fahrradindustrie für die Monate Januar bis November 2024 einen deutlichen Rückgang zeigen. So sackten die Exporte von E-Bikes in diesen elf Monaten gegenüber dem auch schon schwachen Vorjahr nochmals um satte 48,95 Prozent auf 331.262 Einheiten ab.
Höhere Durchschnittspreise
Weil der Durchschnittswert dieser exportierten E-Bikes um 5,93 Prozent auf 1853 USD stieg, sank der Wert dieser Exporte etwas weniger stark um 45,93 Prozent auf 610 Millionen USD ab. Weniger drastisch war der Rückgang bei den konventionellen Velos, von denen von Januar bis Ende November 828.160 Einheiten aus Taiwan in den Export gelangten - das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 33,73 Prozent. Auch hier legte der Durchschnittspreis zu, und zwar um 10,1 Prozent auf USD 1138,33. Dadurch reduzierte sich das Minus im Vorjahresvergleich: Mit USD 942 Millionen lag der Wert der Exporte um 27 Prozent unter dem Wert von 2023. Die vollen Lager in den Zielmärkten drücken noch immer auf die Nachfrage.
Teile und Komponenten
Etwas besser präsentiert sich die Lage beim Export von Teilen und Komponenten: So sank der Wert von Taiwans Exporten in diesem Bereich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 20,63 Prozent auf 1,256 Milliarden USD. Beim Blick auf die Tonnage dieser Exporte in der Höhe von 27.760 Tonnen betrug das Minus 17,17 Prozent. Dieser etwas geringere Wert deutet auf den Preis- und Margendruck hin, unter dem die gesamte Zulieferkette steht. Als Vorsitzender der Taiwan Bicycle Association verweist KMC-Präsident Robert Wu auf die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und Nahost und das nach wie vor hohe Niveau der Zinsen in den Vereinigten Staaten als bremsende Faktoren, bleibt aber mittelfristig bei seinem optimistischen Ausblick.
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