Mehr Besucher als erhofft
Fahrradmesse Twoo übertrifft die eigenen Erwartungen
über 35.000 Besucher während den vier Messetagen zur Twoo. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 40 Prozent. Entsprechend zufrieden ist die Messeleitung. Man habe bei der zweiten Durchführung der Messe das Etappenziel erreicht und hoffe, dass nun die kritischen Stimmen verstummen, die im Vorfeld die Twoo auf eine regionale Messe reduzieren wollten, schreiben die Twoo-Organisatoren in ihrem Abschlussbericht.
Noch zu Messebeginn trat die Messeleitung allerdings bescheidener auf. Man zeigte sich froh, dass die Zahl von rund 50 Ausstellern gehalten werden konnte und hoffte darauf, dass auch gleich viele Besucher wie bei der Premiere zur Twoo kommen würden. Mit dem diesjährigen Erfolg hat die Messe nicht nur ihre eigenen Erwartungen übertroffen, sondern auch die der Aussteller. „Ich bin erfreut, wie viele Leute mit einem echten Interesse die Messe besuchten. Im voraus hatte ich eher damit gerechnet, dass die meisten Besucher einfach von der parallel durchgeführten Warenmesse Muba rübergespült werden“, sagt Walti Schoch vom gleichnamigen Basler Fahrradgeschäft, der sein Sortiment an einem eigenen Stand zeigte. Stattdessen, so Schoch, sei sogar das Kaufinteresse sehr groß gewesen: „Wir konnten gleich am Stand einige feste Bestellungen entgegennehmen.“ Gleiches berichtet sein Berufskollege Rolf Herzog, der gemeinsam mit seinem Lieferanten Haibike/Winora ausstellte. Für ihn war besonders überraschend, wie viele Interessenten und Käufer einen längeren Weg zur Twoo zurücklegten. „Wir hatten Leute von Freiburg bis Zürich am Stand“, stellt Herzog fest. Auf rund ein Drittel schätzt er den Anteil dieser überregionalen Besucher. Dies ist umso erstaunlicher, weil die Twoo nicht flächendeckend auf sich aufmerksam machte, sondern schwerpunktmässig im westlichen Mittelland und in der Fachpresse warb.
Manch einer der Besucher zeigte sich aber etwas enttäuscht von dem, was er an der Twoo geboten erhielt. Zwar hatte die Messe ihren Auftritt professionalisiert und sowohl das Rahmenprogramm wie auch die Infrastruktur aufgewertet. Dies allein konnte aber nicht darüber hinwegtrösten, dass zahlreiche Größen des Schweizer Fahrradmarkts der Twoo fern blieben. Vergebens suchten die Besucher nach internationalen Größen wie beispielsweise Specialized, Scott oder der Trek-Villiger-Gruppe, und die Komponenten- und Accessoires-Lieferanten blieben der Messe beinahe ohne Ausnahme fern. Andere bekannte und gesuchte Namen wie BMC, Giant und Tour de Suisse waren nur über eine Minimalpräsenz am Stand eines Händlers oder Verbands vertreten. Neben der motivierten und einsatzwilligen lokalen Händlerschaft zeigten sich nur die Direktverkäufer und die aufstrebenden Elektrorad-Hersteller praktisch lückenlos an der Twoo. Doch statt frustriert der Messe den Rücken zu kehren, nahmen die Besucher dankbar an, was sie geboten erhielten. Manch ein Aussteller nahm die überdurchschnittliche Aufmerksamkeit, welche er dadurch erhielt, heimlich, aber höchst zufrieden, entgegen. Eine negative Schlussbilanz zogen jedenfalls nur einige kleinere Hersteller aus dem sportlichen Segment, die trotz des großen Besucherstroms ihr Zielpublikum vermissten.
Beflügelt vom diesjährigen Erfolg hat die Messeleitung bereits den Termin für die nächste Twoo bekanntgegeben. 2010 wird die Messe etwas früher vom 11. bis 14. Februar wieder gemeinsam mit der Muba in Basel stattfinden.
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