Blick über den Tellerrand
Fitnessbranche erholt sich langsam von den Folgen der Corona-Krise
Während in den Corona-Jahren 2020 und 2021 der Verkauf von Fahrrädern, E-Bikes, aber auch Home-Fitnessgeräte durch die Decke gingen, erlebten Fitness-Studios und andere Gesundheitseinrichtungen bei den Mitgliederzahlen und beim Gesamtumsatz einen erheblichen Einbruch. Die Aufwärtsbewegung der Branche in den Jahren zuvor wurde damit jäh unterbrochen.
Im Jahr 2022 hat sich die Branche in diesen Bereichen langsam erholt und ist auf dem besten Weg, das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen, meldet jetzt der DSSV e.V Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (
www.dssv.de
), in einem jüngsten
Marktbericht
. Demnach gehen die Mitgliederzahlen wieder nach oben.
Zum 31. Dezember 2022 zählen die Fitness- und Gesundheitsanlagen 10,3 Millionen Mitglieder – ein Zuwachs von einer Million bzw. 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreicht diese Kennzahl Ende 2022 wieder das Niveau per Dezember 2020.
Weniger Fitnessanlagen
Gleichzeitig reduziert sich die Gesamtanzahl an Fitness- und Gesundheitsanlagen im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent auf 9.149 Anlagen. Dieser Rückgang kann auf die mittelfristigen Effekte der Corona-Pandemie, der behördlich angeordneten Maßnahmen sowie der gestiegenen Kostensituation zurückzuführen sein. Diese Effekte bewegten einige Studiobetreiber dazu, ihren Betrieb einzustellen oder zu verkaufen.
Vor dem Hintergrund dieser Marktkonsolidierung ist der Zuwachs an Mitgliedern bemerkenswert. Die Menschen suchen nach den langen Schließungsperioden aktiv den Weg in eine Fitness- und Gesundheitsanlage, um dem akuten Bewegungsmangel vorzubeugen und einen Beitrag zu ihrer Gesundheit zu leisten. Trotz positiver Entwicklung bleibt die Mitgliederzahl im Jahr 2022 noch um 1,4 Millionen hinter dem Vorkrisenwert aus 2019 zurück (11,7 Mio.). Ausgehend von Dezember 2022 geben die Anlagen an, dass sie durchschnittlich noch 11 Monate und damit in etwa bis zum 4. Quartal 2023 benötigen werden, um das ursprüngliche Mitgliederniveau pro Anlage wieder zu erreichen.
Umsatz steig an
Die deutsche Fitness- und Gesundheitsbranche verzeichnet im Betrachtungszeitraum 2022 ein Umsatzwachstum auf 4,9 Mrd. EUR (netto), was einer Steigerung von 122,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung ist zum einen durch die steigenden Mitgliederzahlen sowie höheren Mitgliedsbeiträge und die daraus hervorgehenden zusätzlichen Umsätze zu begründen. Zum anderen ist der deutlich niedrigere Umsatz aus dem Jahr 2021 (2,2 Mrd. EUR netto) auf die mehrmonatige Schließungsperiode der Anlagen zurückzuführen. Im Gesamtmarkt steigt der Umsatz pro Anlage pro Jahr von 235.000 EUR (netto) auf 536.000 EUR (netto).
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