Prolog - velobiz.de Magazin 3-13
Gute Reise
jene Kunden, die ihr Fahrrad vor allem für Wochenendausflüge und mehrtägige Radtouren entlang von Donau, Weser, Elbe etc. nutzen würden. Dies seien jene Kunden, die nicht vor vierstelligen Kaufbeträgen für Fahrrad und Ausrüstung zurückschrecken würden.
Zugegeben: Seit diesem Gespräch sind schon ein paar Jahre vergangen. Und der urbane Radverkehr hat heute einen anderen Stellenwert als damals. Doch ein wahrer Kern steckt weiterhin in der Aussage: Während der/die anspruchsvolle City-Biker(in) mit dem 1000-Euro-Fahrrad immer noch eher Wunschdenken als Realität ist, sieht man auf den populären Radfernwegen fast durchweg nur hochwertige, neue Fahrräder, an denen nicht minder qualitatives Reisegepäck hängt. Auch der Markt der Premium-E-Bikes war zunächst – und ist es wahrscheinlich immer noch – vor allem ein Freizeitmarkt. Die ersten größeren Herden von Flyern, Riese-und-Müller-Hybriden, Haibike Xduros etc. konnte man in München jedenfalls nicht in der Stadt beobachten, sondern jenseits der Stadtgrenzen auf den beliebten Fahrrad-Ausfallrouten ins Voralpenland. In anderen Regionen dürfte die Entwicklung ähnlich verlaufen sein.
Umso überraschender ist es, wie selten noch Synapsen zwischen den Marktteilnehmern im Fahrradtourismus und in der Fahrradbranche zu finden sind. Teilweise kennen sich die jeweiligen Akteure schon, manchmal gibt es auch Versuche einer Zusammenarbeit. Doch erfolgreiche Kooperationen dieser beiden, eigentlich verwandten Welten Tourismus und Fahrradbranche sind eher noch die Ausnahme.
Das ist übrigens nicht alleine ein Versäumnis der Marktteilnehmer in Industrie und Handel. Auch die Tourismusbranche tut sich mitunter schwer, mal vom Tagesgeschäft aufzublicken und neue (Kooperations-)Wege zu gehen. Was jedoch alles möglich werden kann, wenn Fahrrad- und Tourismusbranche zueinanderfinden, zeigt das prominente Beispiel von Movelo und Flyer. Der Schweizer E-Bike-Pionier wäre ohne die Kooperation mit der Tourismusbranche längst nicht so schnell gewachsen, wie Flyer-Frontmann Kurt Schär im Interview (ab S. 8) mit velobiz.de Magazin erklärt.
Mit dieser Ausgabe wollen wir die Leser von velobiz.de Magazin jedenfalls einladen, auf Entdeckungsreise in der Tourismusbranche zu gehen. Und auch an die Touristiker wollen wir die Einladung aussprechen, uns – den Fahrradmarkt – besser kennenzulernen. Diese Ausgabe von velobiz.de Magazin wird deshalb auch an einige hundert ausgewählte Akteure im Fahrradtourismus verschickt.
Haben wir Sie auf eine interessante Reise geschickt? Über Ihr Feedback zu dieser Ausgabe freuen wir uns wie immer an
mf@velobiz.de
.
für unsere Abonnenten sichtbar.